Opfer Kevin Wölbert: «Das war eine große Schweinerei»
Kevin Wölbert trainiert derzeit in Polen
In der Nacht vom 18. auf den 19. Januar wurde nicht nur Kevin Wölberts Werkstatt ein Opfer der Flammen, der Heidhofer verlor auch seine komplette Werkstatteinrichtung und das gesamte Rennequipment. Wölbert fasste nach diesem Schicksalsschlag wieder Mut, auch dank der Unterstützung seiner Fans und Sponsoren. «Ich habe es geschafft, drei Mopeds und bei meinem Vater eine Werkstatt aufzubauen», berichtete er. «Meist arbeitete ich tagsüber an der Brandruine und habe den Abriss gemacht, abends arbeitete ich dann nach einer Sporteinheit an den Mopeds und in der Werkstatt. Es geht voran, die Materialien sind ziemlich alle da und dank dem Landkreis Ludwigslust und meiner Architektin gingen die Bauanträge extrem schnell durch.»
Ein großes Ärgernis hatte Wölbert, weil der Versicherungsschutz nicht passte: «Ich hatte den Vertreter vor Ort, der mich und auch den Sport kennt, und ich ging immer davon aus, dass seine Aussage, dass alles passt, zählt. Von Seiten der Versicherung war das Müll, das war eine große Schweinerei. Ich kann das jetzt nicht ändern und muss überlegen, wie viele Stunden ich da reinhänge.»
Glücklicherweise hat der 32-Jährige in den vergangenen Jahren stets darauf geachtet, nicht auf Pump zu leben. Ansonsten hätte ihn das Unglück aus der Bahn werfen können. «Ich kann mir das jetzt nur leisten, weil ich immer so gewirtschaftet habe», bemerkte Wölbert im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
In der Vorbereitung auf die neue Saison bekam Wölbert zur rechten Zeit Unterstützung in Form eines neuen Mechanikers, der auf jahrelange Grand-Prix-Erfahrung verweisen kann. «Wir sind schon zweimal rausgefahren zum Training und konnten wenigstens zwei Motorräder einfahren», erzählte der dreifache Deutsche Meister, der sich momentan zur Vorbereitung in Polen aufhält. «Ich bin guter Dinge, auch wenn mich der Brand drei Wochen zurückgeschmissen hat.»