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Hans Nielsen: Aus der Kiesgrube an die Weltspitze

Von Manuel Wüst
Nur Tony Rickardsson und Hans Nielsen gelang es sowohl im Tagesfinale als auch im GP-System Speedway-Weltmeister zu werden. Am 16. Tag des SPEEDWEEK-Adventskalenders schauen wir auf den erfolgreichsten Dänen.

Mit 22 Einzel- und Mannschafts-Weltmeisterschaften hat kein Speedwayfahrer mehr Titel gewonnen als Hans Nielsen, der während seiner aktiven Zeit auch als der «Professor» bekannt war. Viermal Einzelweltmeister, siebenmal Best-Pairs-Champion und elf Triumphe mit dem Team Dänemark stehen in seiner einmaligen Vita. Nielsen war es auch, der die erste GP-Saison 1995 als Nummer 1 beendet hat. Zu dieser Flut an Titeln kommen elf Silber- und acht Bronzemedaillen aus verschiedenen Weltmeisterschaften hinzu, was Nielsen zum erfolgreichsten dänischen Speedwayfahrer macht.

Los ging es für den heute 63-Jährigen im Alter von sieben Jahren, als er mit seinen Brüdern Henry und Keld auf alten Mopeds in einer Kiesgrube herumfuhr. «Erst als ich 13 war, bauten sie in Brovst, nur ein paar Kilometer von unserem Wohnort entfernt, eine Speedwaybahn», erinnerte er sich.

Über Clubgründer Age Knudsen kam Nielsen zum Speedwaysport; als er sah, wie Ole Olsen Weltmeister wurde, nahm seine Karriere Fahrt auf. «Es ging sehr schnell», erzählte Nielsen. «Ich bin drei Jahre lang mit den 50-ccm-Bikes gefahren und als ich 16 wurde, stieg ich auf die 500er um. Nach dem ersten Jahr habe ich 1976 die Dänische U21-Meisterschaft gewonnen.»

Im Folgejahr ging es für ihn nach England und 1980 stand Nielsen erstmals im Weltfinale. Von da an verpasste er mit Ausnahme von 1992 kein WM-Finale, 1995 wurde der Grand Prix eingeführt. 1984 und 1985 gewann Nielsen die Silbermedaille; mit dem Titel 1986 gelang ihm der erste große Wurf und 1987 siegte er erneut.

Seine dritte Weltmeisterschaft gewann Nielsen 1989 in München, so manchen Titel verpasste er im Stechen oder wegen einer Disqualifikation. «Ein paar Dinge sind auf dem Weg schiefgelaufen, wenn ich zurückblicke, hätte ich ein oder zwei Titel mehr gewinnen können», meint Nielsen. «Hätten wir den Grand Prix früher gehabt, hätte ich zwei oder drei weitere Weltmeisterschaften gewonnen. Es ist aber nicht wirklich wichtig, ob ich zwei, drei, vier oder fünf Mal gewonnen habe. Die Hauptsache ist, zum ersten Mal zu gewinnen. Dann hat man bewiesen, dass man der Beste der Welt sein kann.»

1999 beendete Nielsen seine aktive Laufbahn mit einer Bronzemedaille und einem Podestplatz im Vojens-GP. Ab 2016 fungierte er als Teammanager der dänischen Nationalmannschaft und gab den Posten im Winter 2022/2023 an seinen Landsmann Nicki Pedersen weiter.


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