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René Deddens (RD7): «Ich bleibe dem Sport erhalten»

Von Rudi Hagen
René Deddens fährt am 10. Oktober in Cloppenburg sein letztes Rennen

René Deddens fährt am 10. Oktober in Cloppenburg sein letztes Rennen

René Deddens fährt am Donnerstag, 10. Oktober, sein letztes Speedwayrennen. Zu seiner Abschiedsgala im Cloppenburger Motodrom hat der 32-Jährige ein interessantes Line-up zusammengestellt. Rennbeginn ist um 20 Uhr.

René Deddens und der MSC Cloppenburg, das hat immer zusammengepasst und wird auch weiterhin passen. Der langjährige Clubfahrer der Soestestädter hat zu seiner Abschiedsgala an diesem Donnerstag eine Reihe bekannter Fahrer, unter anderem die mit einer Tageslizenz reaktivierten Tobias Busch aus Stralsund und den Dänen Mikkel Bech, eingeladen.

Auch Celina Liebmann aus Albaching, die im Juni die erste Ausgabe der FIM Women’s Speedway Gold Trophy gewann, ist bei dem Event im Motodrom an der Boschstraße dabei. SPEEDWEEK.com sprach mit René Deddens über Vergangenes und Zukünftiges.

Hallo René, wann, in welcher Klasse und mit welchem Motorrad hast du angefangen mit dem Bahnsport und wie ging es im Laufe der Jahre weiter?

Ich bin 1998 meine erste Saison gefahren. Angefangen habe ich mit einer 50ccm KTM. Ich war zu dem Zeitpunkt im Team Lüders, geführt von Wiebke und Meik Lüders. Mit den beiden habe ich dann die ersten zwölf Jahre meiner Karriere zusammengearbeitet und bin mit ihnen quer durch Europa gereist. 2002 bin ich in die 65ccm-Klasse aufgestiegen und 2005 im Alter von 13 Jahren dann in die 500ccm-Klasse. 2010/2011 haben Meik und ich uns getrennt. Ich war alt genug, um auf eigenen Beinen zu stehen und Meik hatte immer noch die Jugendförderung inne. Ich kann aber bis heute immer noch auf den Rat von Meik setzen und er unterstützt mich zudem immer bei offenen Fragen.

Warum bist du immer Speedway und nie Langbahn gefahren?

Ich habe für Langbahn nie etwas gefühlt. Es hat mir nichts gegeben, der Reiz war nicht da. Speedway war das, was ich wollte. Der Zweikampf, der Kontakt und das Adrenalin waren aus meiner Sicht beim Speedway größer.

Welche sportlichen Höhen gab es im Laufe der Jahre für dich?

Fast jedes Jahr waren die Rennen Höhen für mich. Es war schon eine geile Zeit. Ich habe es an anderer Stelle schon einmal gesagt: Diese Zeit hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Sie hat mir so viele wichtige Elemente im und für das Leben gegeben und ich möchte nichts rückgängig machen. Es war eine schöne Zeit.

Gab es auch Tiefen?

Tiefen gibt es ganz klar auch. Die Stürze, Verletzungen oder die Kosten für Schäden. Aber natürlich auch Enttäuschungen über Resultate. Ein großer Schlag ins Gesicht für mich war definitiv der Sturz und die damit einhergehende Verletzung von Sönke Petersen damals. Als ich noch ein Kind war, hat Sönke mich wie einen kleinen Bruder behandelt. Er hat auf mich aufgepasst und mich überall mit hingenommen. Er hat sich um mich gekümmert und hat mir früh das Teenagerleben beigebracht, aber auch die nötige Einstellung zum Sport. Er war ein Vorbild für mich.

Welche Fahrer kommen zu deinem Abschiedsrennen und was ist geplant für diesen Abend?

Das ist definitiv nicht die Frage, die ich aktuell beantworten möchte, es aber dennoch muss. Ich weiß nicht, was dieses Jahr los ist oder was ich verbrochen habe, aber gefühlt alle verletzen sich aktuell längerfristig. Angefangen mit Tai Woffinden und Mikkel Michelsen, dann folgten Maciej Janowski und Kai Huckenbeck auch noch. Leider ist Robert Lambert aufgrund privater Gründe abgesprungen. Damit sind mir fünf Fahrer aus meinem Line-up bereits ausgefallen.

Du bleibst dem Bahnsport aber auch weiterhin erhalten, oder? Zum Beispiel als Rennleiter oder ähnliches?

Ich bleibe dem Sport erhalten. In welcher Form, wird sich in naher Zukunft zeigen.

Was ich fast vergessen habe zu fragen: Warum hörst du eigentlich auf? Du bist doch noch jung genug.

Es reicht, irgendwann ist es genug. Ich bin 27 Jahre gefahren und nun ist für mich ist der Zeitpunkt gekommen mich neu zu orientieren und neue Wege einzuschlagen. Ich habe nicht mehr so den Reiz, das Feuer in mir.

Und warum ist dein Nickname eigentlich RD7?

Das ist einfach: R steht für René, D für Deddens und 7 ist meine Glückszahl.

Eine letzte Frage: Warum ist dein Club, der MSC Cloppenburg, bisher nie in der Bundesliga gefahren?

Wir finden, dass der Speedway Team Cup sinniger und organisierter ist. Das Reglement und der Hintergrund der Bundesliga ist bis dato nicht zielführend. Was die Zukunft angeht, mag es anders sein. Aber wir wollten unseren Leuten Praxis geben und diese in der Heimat starten lassen.

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