Norick Blödorn: Kritikpunkte trotz starker Saison
Norick Blödorn (vorne) sieht Verbesserungspotenzial
«Im Großen und Ganzen war wieder viel los mit um die 90 Rennen, die ich gefahren bin», begann Norick Blödorn seinen persönlichen Rückblick auf die Saison 2024. «Ich bin die Rennen auch nicht alle in England gefahren, sie waren auf ganz Europa verteilt.»
Mit seinem Wechsel in der polnischen Liga vom AC Landshut nach Rybnik stellte sich Blödorn einer neuen Herausforderung, während er in England den Belle Vue Aces aus Manchester die Treue hielt. «Es fing eigentlich ganz gut an», fuhr der 20-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fort. «In England und auch bei den ersten Testmatches in Polen lief es super, aber dann ging es etwas bergab. Der Hauptauslöser war glaube ich Polen, weil es da nicht ganz so lief bei mir, das hat sich dann vom Mentalen her irgendwie nach England übertragen. In Dänemark lief es immer gut, da bin ich immer zweistellig gefahren.»
Die Analyse zu den Ergebnissen in Polen fällt beim Norddeutschen entsprechend selbstkritisch aus und er weiß, wo er ansetzen muss. «In Polen habe ich nie die Abstimmung gefunden und war materialmäßig massiv unterlegen. Das lag aber nicht an den Motoren, sondern mehr an der Abstimmung», so Blödorn. «Teilweise hat sie gepasst, mit zweistelligen Punkten in Danzig und Krosno. Aber wir haben das zu selten hinbekommen und dann hat die Motivation gelitten, denn die anderen sind mit Überschuss an mir vorbeigefahren, selbst wenn ich den Start gewonnen hatte. Die Kritik, dass ich zu sehr innen fahre, war nicht angebracht, denn sobald ich raus ins Material bin, ging gar nichts. Ich kann das Motorrad nur zum Arbeiten bringen, wenn es von Grund auf funktioniert und ich wusste, dass mich die anderen außen überholen. Wenn ich raus bin, sind mir zwei innen durchgefahren. In England und Dänemark habe ich gesehen, dass ich fahrerisch vorangekommen bin. In Polen muss man Fehler machen und daraus lernen.»
Gegen Ende der Saison gelang es dem jüngsten Deutschen Speedwaymeister mit guten Resultaten noch einmal aufhorchen zu lassen. «Wir haben ein paar Sachen umgebaut, in Pardubitz, Prag und Dohren lief das super. Da hat man wieder gesehen, dass es funktioniert. Es ist gut zu wissen, dass ich den Level noch habe, den ich haben möchte», so Blödorn, der in Pardubitz zweimal ins Finale und in Prag und Dohren aufs Podest fuhr. «Auch wenn die Saison recht schwierig war, ist sie auf dem Papier betrachtet doch recht erfolgreich, mit der Meisterschaft in England und dem Aufstieg in Polen.»