Tony Rickardsson: Keiner will den elektrischen Motor

Tony Rickradsson (re.), hier mit Greg Hancock
Der SGP4 soll mit einem eigens entwickelten Bike den Unterbau im Speedway-Sport stärken, das Konzept sieht vor, dass damit vor allen Einsteigern eine kostengünstige Möglichkeit geboten wird. «Wir sind immer noch in einem Entwicklungsprozess, aber das Reglement für das Bike ist so gestaltet, dass es so wie jetzt verwendet werden kann. Das Reglement lässt auch Spielraum zu, sodass die Eltern oder andere Hersteller das Bike auf ihre Weise bauen können, was die Kosten geringhält», umschreibt der sechsfache Speedway-Weltmeister Tony Rickardsson, wo das Projekt mit den SGP4-Bikes steht. «Es ist endlich an dem Punkt, wo der Wettbewerb eine echte Weltmeisterschaft ist, aber es war auch ein hartes Stück Arbeit, die Geschichte so weit zu bekommen.»
Das erste SGP4-Weltfinale wird im Rahmen des großen Jubiläumswochenendes am 13. September 2025 in Vojens stattfinden. «Vojens wird ein super Ort für die erste Meisterschaft sein. Sie haben eine gute Nachwuchsstrecke, werden einen schönen Event präsentieren und die Teilnehmer und Fans werden noch lange daran denken», blickt Rickardsson auf die Veranstaltung voraus, die auch in Zukunft ein Tagesfinale bleiben soll. «Wir bewegen uns an der Basis des Sports und müssen die Klasse erst richtig aufbauen, bevor wir die Familien auf große Reisen schicken – ich bin zufrieden mit dem einen Rennen, das wir haben. Wir wollen die Fahrer aber auch in den SGP-Akademien, wie zuletzt in Australien oder künftig in Malilla und Thorn, weiter fördern.»
Das fertige Bike an die Basis zu bringen, ist eine besondere Herausforderung. «Inzwischen findet man die Bikes online und die italienische Föderation kaufte kürzlich zwei», so FIM-Bahnsport-Boss Armando Castagna. «Es gibt Hersteller in Dänemark und Polen, die die Bikes produzieren. Für Speedway kann man den Motor ganz einfach online kaufen für 1100 €, das Bike selbst aufbauen oder das gesamte Bike kaufen. Der SGP4 ist die Basis in der Pyramide des Sports. Wir haben zwei Jahre daran gearbeitet, das Ganze ist eines der besten Projekte in den letzten Jahren.»
Neben dem klassischen Verbrennungsmotor steht das Bike auch in einer Variante mit elektrischem Antrieb zur Verfügung, doch dieses findet keinen Absatz, wie Rickardsson auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com beschrieb. «Wir haben zwei Bikes mit elektrischem Antrieb, die wir in den letzten vier Jahren getestet haben und die auch gut funktionieren. Ich bin begeistert von den Bikes, aber das Interesse geht mehr zu den Viertaktmotoren, obwohl das elektrische Bike den gleichen Vortrieb entwickelt, sich genauso gut fährt und dabei noch deutlich leiser ist. Wir konnten die Familien dafür aber bisher noch nicht richtig begeistern.»