Stephan Katt: Was bei Nicki Pedersen anders lief
Es gab eine Zeit, in der fuhr Stephan Katt gut Speedway. U21 gehörte er zu den Besten Deutschlands, später fuhr der heute 35-Jährige in den Profiligen in Großbritannien, Polen und Dänemark. Internationale Erfolge feierte der gebürtige Kieler aber ausschließlich auf der Langbahn. SPEEDWEEK.com erzählte er, warum es so kam.
Du bist früher, als du noch ein paar Jahre jünger warst, sehr viel Speedway gefahren. Britische, dänische, deutsche und polnische Liga. Was war der Grund, dass du dich aus dem Profi-Geschäft zurückgezogen hast?
Es war finanziell sehr schwer für mich zu tragen und ich bin, egal ob es in England war oder sonst wo, gut gewesen – aber nicht sehr gut. Ich bin einfach nicht so gut gewesen, dass ich damit meinen kompletten Lebensunterhalt verdienen konnte. 110 Rennen im Jahr zu fahren und am Ende nicht viel übrig zu haben, ist mir trotz aller Liebe, Hobby, Spaß und so weiter zu anstrengend gewesen. Ich liebe Speedway. Wenn ich das Geld hätte und eine Bahn vor der Haustür, würde ich jeden Tag darauf fahren, fahren und noch mal fahren, um wieder richtig gut zu werden und vielleicht wieder mitmischen zu können im internationalen Geschäft.
Als Junior hast du die dänische Schule durchlaufen und bist gegen Leute wie Hans Andersen und Nicki Pedersen gefahren. Wenn du dir jetzt anschaust, was diese Jungs im Speedway erreicht haben...
...dann beiße ich mir richtig in den Hintern, jemals ein Langbahn-Motorrad angefasst zu haben. Wahrscheinlich wäre ich jetzt auch schon Langbahn gefahren, aber bis zu meinem 30. Geburtstag wäre ich vermutlich nur Speedway gefahren.
Realistisch betrachtet hattest du mit 18 Jahren aber gar keine andere Möglichkeit, um auf mehr Rennen zu kommen?
Ganz genau so war es. Das war mein Problem. Ich hatte früher meine Ausbildung, die ich fertigmachen wollte. Ich will das nicht als Fehler bezeichnen. Aber wenn ich die nicht gemacht hätte, wäre ich vermutlich früher in den Speedway-Profi-Sport eingestiegen. Aber ich habe gesagt, dass ich erst meine Lehre mache und dann war der Zug weg.