Eurosport: Weder SEC noch Best Pairs wird übertragen
Wer Speedway-Best-Pairs in Deutschland live sehen will, muss das Rennen besuchen
2015 verwöhnte uns Eurosport mit vielen Sendestunden der Speedway-EM (SEC) und Speedway-Best-Pairs im Free-TV, überwiegend live.
Dieses Jahr sehen wir in Speedway-Best-Pairs nicht mehr wie bislang sieben Nationen mit je drei Piloten gegeneinander fahren, stattdessen Teams von Sponsoren. Mit dem City Team (Tobias Kroner, Tobias Busch, Kai Huckenbeck) und dem Team Trans MF (Martin Smolinski, Nicki Pedersen, Renat Gafurov) kommen zwei der sieben Teams aus Deutschland. Vier Fahrer sind Deutsche, die Teams werden von deutschen Firmen bezahlt.
Und nun die schlechte Nachricht von Eurosport: In Deutschland werden weder Speedway-Best-Pairs noch Speedway-EM übertragen werden. Auch nicht vom Bezahlsender Eurosport 2.
Wie SPEEDWEEK.com erfuhr, werden die Rennen im gesamten Eurosport-Sendegebiet übertragen, nur nicht in Deutschland.
Dominik Mackevicius, Communications und PR Executive von Discovery Deutschland: «Wir entwickeln Schritt für Schritt unser Programm weiter, wollen gerade die Prime-Time verstärken und unser Angebot für die sportinteressierten Zuschauer noch attraktiver gestalten. Die Speedway-Übertragungen finden in diesem Zuge derzeit leider keinen Platz im Eurosport-Programm. Übertragungen der schwedischen Speedway-Liga sind nach aktuellem Stand weiterhin bei Eurosport 2 geplant.»
Wenn sich die deutschen Sponsoren der beiden Teams nun ärgern, ist dies kein Wunder: One Sport Media, Vermarkter von SEC und Best Pairs, wirbt damit, dass alle Rennen von Eurosport im gesamten Sendegebiet übertragen werden.
Was viele Fans in Deutschland nicht wahrhaben wollen: Die Bahnsport-Gemeinde ist zwar extrem loyal und größer als von vielen angenommen, im Gegensatz zu anderen Sportarten lockt Speedway in Deutschland aber weniger Leute vor die Fernseher, als sich Eurosport wünscht.
Im Juli 2015 veröffentlichte SPEEDWEEK.com dazu einige Zahlen.
Die beste Motorrad-Quote erzielt Eurosport in Deutschland mit den Übertragungen der MotoGP-Weltmeisterschaft. Durchschnittlich 545.000 Zuschauer sahen 2015 den Sachsenring-Grand-Prix, in der Spitze bis zu 726.000 Fans. Den MotoGP-Auftakt vergangenes Wochenende in Katar bewunderten 490.000 Fans.
Die Rennen der Speedway-EM und -Best-Pairs schauen sich durchschnittlich keine 100.000 Menschen an – trotz bester Sendezeit.
Eurosport hat die Speedway-Rechte in erster Linie gekauft, um im osteuropäischen Markt Anteile zu gewinnen, auch in Skandinavien.
Erhebungen zeigen zudem, dass Speedway neben Rallye zu jenen Motorsportarten gehört, bei denen Fernsehzuschauer beim Zappen hängen bleiben, weil die bewegten Bilder für Nicht-Fans außergewöhnlich und spektakulär sind.
In Deutschland sind das leider nicht genug.