Liga-Ausstieg: Wittstock macht DMSB verantwortlich
Die Wittstocker Wölfe haben sich aus der Liga abgemeldet
Die Speedway-Bundesliga wird in diesem Jahr aus nur noch drei Mannschaften (Landshut, Brokstedt, Wolfslake) bestehen, nachdem die Wölfe aus Wittstock am Dienstag beim DMSB offiziell ihren Rückzug verkündet haben.
«Uns wurden so viele Steine in den Weg gelegt, dass wir keine andere Möglichkeit haben, als die Nennung für die Speedway-Bundesliga zurückzuziehen», erklärte Sportleiter Frank Mauer. «Als wir die Ansetzung bekamen, dass wir zwei Mal zu Hause gegen Landshut ran müssen, habe ich beim DMSB nachgefragt, ob es ihr Ernst sei, bei insgesamt nur vier Mannschaften beide Heimrennen gegen ein und denselben Gegner zu fahren. Mir wurde von Leuten des Bahnausschusses zugesichert, dass ich den Ball flach halten soll, da es noch geändert wird. Nun stehen wir zwei Wochen vor Liga-Start und es hat sich immer noch nichts getan. Ich ärgere mich, dass ich nicht sofort offiziell Protest eingelegt habe.»
Nicht nur wegen der Bundesliga-Ansetzungen sind die Wölfe verärgert. Eine Terminverlegung wurde ebenfalls abgelehnt. Wolfslake und Wittstock wollten ihre Heimrennen an Himmelfahrt austragen, wodurch sich beide Brandenburger Vereine gegenseitig Zuschauer wegnehmen würden. Daraufhin einigten sich die Clubchefs, sich in Zukunft bei den Terminen besser abzustimmen.
Wittstock stellte beim DMSB einen Antrag auf Terminverlegung. «Den hat der DMSB jedoch ohne Begründung abgelehnt, der Terminkalender steht schon fest, sagte man mir», so Mauer weiter. «Auch bei der Paarmeisterschaft wurden wir hingehalten. Ich hatte mit Leuten vom DMSB gesprochen, die Zusage der Wölfe für die Paarmeisterschaft mündlich gegeben. Meine Sekretärin hatte die Anmeldung dann direkt per Mail zugeschickt, da die DMSB-Website eine Zeit down war und ich an keine Formulare rangekommen bin. Dann bekam ich als Antwort, ihr seid leider nur Reserve, da ihr zu spät genannt habt.»
Mauer holt aus: «Vielleicht ist es an der Zeit, mal eine andere Liga über einen anderen Verband oder die SVG zu machen. Ich sehe ja ein, dass bei der Auslosung Fehler passieren können. Wenn man einen Fehler gemacht hat, kann man es wieder geradebiegen. Es kann nicht sein, dass wir bei unseren beiden Heimrennen jeweils gegen Landshut fahren müssen. Die Zuschauer haben mich schon gefragt, zu welchem der beiden Rennen sie kommen sollen – zwei Mal dieselbe Sportveranstaltung will sich auch bei uns niemand ansehen.»
Laut Bundesliga-Reglement muss Wittstock mit einer Geldstrafe von mindestens 1000 Euro wegen Nichtantretens rechnen und verliert das Anrecht im kommenden Jahr in eine Speedway-Liga aufgenommen zu werden. Frank Mauer sieht das gelassen: «Wenn ich eine Strafe zahlen muss, lasse ich das von meinem Anwalt prüfen. Er wird dann auch prüfen, ob die Ansetzungen rechtmäßig waren, aber da gehe ich ganz entspannt ran.»