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Speedway-GP im TV: Was Martin Smolinski unternimmt

Von Ivo Schützbach
Als Martin Smolinski in Auckland den Speedway-GP von Neuseeland gewann, war kein deutsches Fernsehen dabei. Das soll sich schnellst möglichst ändern.

Nach drei Jahren Übertragung auf Bezahlsender Sport1+ ist es Speedway-GP-Vermarkter BSI vor der Saison 2014 nicht gelungen, mit einem deutschen Fernsehsender einen Vertrag abzuschließen. Obwohl mit Martin Smolinski erstmals seit Einführung der Serie 1995 ein deutscher Fixstarter dabei ist. Die deutschen Fans mussten sich in Internet-Streams anschauen, wie der Bayer mit seinem Sieg den größten deutschen Speedway-Triumph feierte, seit Egon Müller 1983 Weltmeister wurde.

Als es nach dem Rennen zur Pressekonferenz ging, raunte BSI-Pressechefin Nicola Sands SPEEDWEEK.com zu: «Nach dem Sieg von Martin müssen wir mit Sport1 neu verhandeln.»

Die Verlängerung des Vertrags war aus zwei Gründen gescheitert. BSI will die Bilder verkaufen, Sport1 aber nichts zahlen. Außerdem hat Sport1 nach dem Kauf der Rechte für die italienische, britische und französische Fußball-Liga kaum noch freien Sendeplatz am Samstagabend.

Smolinski, der seine Selbstvermarktung wie kein anderer Fahrer vorantreibt, nützte sein Siegerinterview, um auf die miserablen TV-Zustände in Deutschland hinzuweisen. «Paul, wir müssen uns unterhalten», grinste er zu BSI Managing Director Paul Bellamy. «Wir müssen den Speedway-GP in Deutschland zurück ins Fernsehen bringen.»

Der Grand-Prix-Sieger schwingt nicht nur Reden, er bemüht sich aktiv um Veränderung. Beim Mittagessen am Sonntagmittag im Heritage Hotel in Auckland, verriet er uns seine Gedanken.

Vor dem nächsten Grand Prix in Bromberg wirst du mit Bellamy Gespräche über eine deutsche TV-Übertragung führen?
 Ich hätte mich gerne schon früher mit BSI darüber unterhalten und mich mit Herrn Bellamy in Auckland an einen Tisch gesetzt. Ich wollte aber nicht nur den Mund aufmachen, sondern auch Fakten schaffen. Ich habe Taten folgen lassen, nach meinem Sieg hatte ich ein sehr nettes Gespräch mit ihm. Er sagte mir, dass er sich liebend gerne schon am Sonntag in Auckland mit mir zusammengesetzt hätte, er musste aber gleich weiterfliegen nach Australien, wo er geschäftlich unterwegs ist. Aber ich habe auf jeden Fall vor Bromberg einen Termin mit ihm, ich habe ein fertiges Konzept in der Hosentasche.

Ich arbeite ja nicht nur für mich, sondern allgemein für den deutschen Bahnsport, damit wirklich etwas vorwärts geht. Ich arbeite für alle deutschen Fans, damit der Sport wieder ins Fernsehen kommt. Siehe Speedway Best Pairs, die Grundsteine dafür wurden am Schreibtisch der SR Speed Performance gelegt. Jetzt haben wir drei Rennen live auf Eurosport. Das gleiche werden wir mit BSI machen. Dank des guten Erfolgs, der umfangreichen Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit können wir jetzt auf ganz hohem Niveau mit BSI kooperieren. Wir werden das Niveau des Speedway-Grand-Prix höher schrauben. Damit haben einige Kollegen oder Fahrer anfänglich vielleicht ein Problem, aber sie müssen einsehen, dass es nur so funktioniert.

Was kannst du uns über dein Konzept verraten?
Details will ich vor den offiziellen Gesprächen keine preisgeben. Nur so viel: Es gibt mehr TV-Sender als Sport1. Man braucht auch immer einen Plan B.

Wie wichtig ist Fernsehpräsenz für deine Sponsoren?
Es kommt auf die Sponsoren an. Für einige ist sie sehr wichtig, wie zum Beispiel HJC oder TDR, eine große Firma aus Indonesien. Sie sind neu in Europa expandieren aber stark in diesem Markt, für sie ist Fernsehen ein ausschlaggebender Punkt. Ich habe aber auch Sponsoren, die mich unterstützen, weil ich ich bin. Oder weil sie die enge Zusammenarbeit mögen. Sie sehen, dass ich in Deutschland einer der präsentesten Motorsportler bin. Einer, der etwas erreichen kann. Für sie ist die Fernsehpräsenz schön, sie können damit werben. Speedway ist in Deutschland eine Randsportart, entsprechend ist es sehr wichtig ins Fernsehen zu kommen, um mehr Aufmerksamkeit zu erregen.

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