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Exklusiv: Der Speedway-GP expandiert ab 2022 weltweit

Von Ivo Schützbach
Mit der Discovery Gruppe hat sich ein globales Medien- und Unterhaltungsunternehmen ab 2022 die Rechte am Speedway-GP gesichert. FIM-CCP-Boss Armando Castagna spricht exklusiv darüber.

Der Speedway-GP hat sich unter der Regie von BSI in den letzten 18 Jahren zu einem Großereignis gemausert, das nicht nur viele tausend Zuschauer in die Stadien lockt, sondern auch Millionen vor den Fernseher.

Der aktuelle Vertrag zwischen BSI und dem Motorrad-Weltverband FIM läuft noch bis Ende der Saison 2021, im Jahr darauf wird Discovery das Ruder übernehmen.

Die heutige Discovery Gruppe ist ein amerikanisches Medien- und Unterhaltungsunternehmen, das 1985 von John Hendricks durch die Gründung des Discovery Channels ins Leben gerufen wurde.

Inzwischen gehören zahlreiche Medienunternehmen zu Discovery, in Deutschland sind deren TV-Sender Animal Planet, Discovery, DMAX, TLC, HGTV sowie Eurosport zu empfangen.

Um Sportveranstaltungen besser vermarkten zu können, gründete Eurosport vor Jahren die Firma Eurosport Events und vermarktet derzeit zum Beispiel die Motorrad-Langstrecken-Weltmeisterschaft. Im Speedway-Sport ist Eurosport Events seit 2012 aktiv und arbeitet eng mit der polnischen Agentur One Sport zusammen, welche unter anderem die Europameisterschaft ausrichtet.

Im Herbst 2019 machte der Motorrad-Weltverband FIM eine Ausschreibung für die Rechte am Speedway-GP für die Jahre 2022 bis 2031, das Angebot von Discovery überzeugte Funktionäre wie Bahnsport-Chef Armando Castagna am meisten.

«Es gibt verschiedene Gründe, weshalb wir uns für Discovery entschieden», erzählte der Italiener im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com. «Sportlich haben sie in den zehn Jahren viel vor, mit Optionen, die den Sport dramatisch verbessern werden. Neue Länder werden hinzukommen, sie wollen sich auch intensiv um die Nachwuchsförderung kümmern. Medial werden sie das Thema anders angehen, wir wissen, wie stark Discovery ist.»

Es gibt konkrete Pläne, den Speedway-GP auch außerhalb Europas zu etablieren? «Ja, 100-prozentig», unterstrich Castagna. «Auch in Länder, in denen es den Speedway-Sport nicht gibt. Das ist ein Bonus, nach solchen Dingen müssen wir als FIM schauen. Es ist gut, nach Australien zu gehen und auch nach Neuseeland – aber zuletzt waren wir nicht dort und werden es auch nächstes Jahr nicht sein. Wenn du dann ein Angebot eines Promoters hast, der dir versichert in Länder zu expandieren, in denen es den Speedway-Sport minimal gibt… Das Projekt sieht vor, nach Argentinien und Südafrika zu gehen, in Länder, in denen es Speedway gab oder noch gibt. Aber auch in neue Länder. Es ist bekannt, dass Discovery in Asien eine starke Präsenz hat, ihr Projekt sieht vor, in den asiatischen Markt zu gehen.»

Castagna geht davon aus, dass Discovery vom ersten Rennen 2022 an auf dem Level von BSI arbeiten wird. «Sie haben genügend Zeit, um ihr Team darauf vorzubereiten», hielt der 56-Jährige fest. «Es wird ein Organisations-Team sein, dass sich nicht nur um den Speedway-GP kümmert, sondern um verschiedene Meisterschaften. Welche genau das sein werden, gibt Discovery nächstes Jahr bekannt. Wichtig für die FIM ist, dass wir die Leute gemeinsam zusammenstellen. Das haben wir vertraglich so vereinbart, so können wir mitbestimmen, wer mit uns arbeitet. Es wird also nicht so sein, dass der Speedway-GP von Leuten organisiert wird, die aus dem Nichts kommen. Und was die mediale Seite betrifft, muss Discovery niemand etwas beibringen wollen. Es wird nur darum gehen, dass die Events korrekt organisiert werden – es gibt schon jetzt tiefschürfende Gespräche zwischen mir und den Verantwortlichen von Discovery.»

Castagna ergänzte: «Ich kann verstehen, dass einige Menschen unsere Entscheidung für einen Fehler halten, weil BSI fantastische Arbeit erledigt hat. Ich habe die letzten fünf Jahre mit sehr professionellen Leuten gearbeitet, sie haben den Speedway-Sport auf ein gewisses Niveau gebracht. Dafür können wir uns nur bedanken. Wir werden auch die kommenden zwei Jahre bestmöglich zusammenarbeiten. Danach schlagen wir ein neues Kapitel auf.»

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