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Martin Smolinski: Nervosität vor dem Hammerlauf

Von Ivo Schützbach
Mit sieben Punkten verpasste Martin Smolinski im Speedway-GP von Stockholm nur wegen der schlechteren Majorität der Plätze gegenüber Tai Woffinden den Einzug ins Halbfinale – Rang 9.

Es war eine solide gute Leistung, die Martin Smolinski Samstagabend in der Friends Arena in Stockholm zeigte. Der Bayer begann mit einem famosen Laufsieg gegen Thomas H. Jonasson, Chris Harris und Kenneth Bjerre. In seinen vier weiteren Läufen holte Smolinski jeweils einen Punkt.

Nach den fünf Vorläufen notierten wir ihn mit sieben Punkten. Gleich viele hatte Weltmeister Tai Woffinden und Jonasson. Den Schweden stach Smolinski nach der Majorität der besseren Plätze mit seinem Laufsieg aus, gegen Woffinden zog er den Kürzeren, weil dieser neben einem Sieg zwei zweite Plätze hatte – und zwei letzte.

Rückblickend war es wohl Heat 16, der Smolinski den entscheidenden Punkt gekostet hat. Der Hammerlauf des Abends, in dem er gegen die Top-3 der WM, Greg Hancock, Krzysztof Kasprzak und Woffinden, ran musste. Während der 29-Jährige den Polen hinter sich ließ, biss er sich gegen Woffinden trotz heftiger Attacken die Zähne aus.

«In meinem vorletzten Lauf gegen diese drei war ich am Start etwas nervös», gab Smolinski im Gespräch mit SPEEDWEEK.com zu. «Das sind die derzeit drei Weltbesten, ich habe den Start etwas verpennt, fuhr aber eine gute erste Kurve. Greg hatte neben mir einen brutal guten Start, ich habe beim Einbiegen in die Kurve kurz sein Hinterrad berührt. Ich bin dann gut vorgefahren, wollte innen an Woffinden vorbei. Ich habe die Bahn innen gut genützt und habe die zwei vor mir auch nervös gemacht. Zweimal war ich an Woffinden vorbei und Zweiter. Ich hätte dann mehr Risiko eingehen müssen. Ich fuhr 90 Prozent Risiko, Hancock und Woffinden 100 Prozent. Bei mir geht es ums Punkte sammeln und ums Bestehen im Grand Prix, bei denen geht es um den WM-Titel. Den Punkt hätte ich mir gerne geholt, ich wäre ihm gerne vorbeigefahren. Das hat mich auf der Ziellinie ein bisschen geärgert, es hat nicht viel gefehlt.»

Die Zähne ausgebissen

In seinem letzten Lauf gegen Chris Holder, Troy Batchelor und Fredrik Lindgren wäre ebenfalls ein zweiter Platz drin gewesen, Deutschlands Nummer 1 kam gegen die beiden Australier aber nicht an. «Ich habe es zwei Runden außen herum probiert, aber das hat nicht so ganz funktioniert», bemerkte Smolinski. «Dann habe ich nach innen gewechselt und kam dort gut voran. Zwei dreimal wurde es ganz schön eng, ich bin einmal an der Bande hängen geblieben. Dann war der Batchelor vor mir, an dem habe ich mir die Zähne ausgebissen. Hätte ich ein bisschen mehr riskiert, dann hätte es besser funktionieren können.»

«Unterm Strich bin ich mit meiner Leistung zufrieden», hielt der WM-Zwölfte fest. «Wenn man sieht, welche Leute hinter mir sind. Schön für mich ist, dass ich konstant meine Punkte fahre. Ich bin nicht mal top und dann wieder flop. Im Schnitt fahre ich sieben Punkte, das ist eine gute Hausnummer.»

Auf den rettenden achten Platz in der Weltmeisterschaft, der Smolinski automatische die GP-Teilnahme 2015 garantiert, fehlen ein Rennen vor Schluss zehn Punkte: «Ich mache mich deswegen nicht verrückt. Wir werden sehen, wie es weitergeht.»

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