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Landsberg: GP-Sieger Jason Doyle jetzt WM-Zweiter

Von Helge Pedersen
Im polnischen Landsberg (Gorzow) gewann der Australier Jason Doyle nach Prag bereits seinen zweiten Speedway-Grand-Prix in dieser Saison. Heimstar Bartosz Zmarzlik schrammte hinter Woffinden und Holder am Podium vorbei.

Ein rein englisch-sprachiges Podium sieht man dieser Tage selten im Speedwaysport, in der Hochburg Polen schon gar nicht. Das Landsberger Eigengewächs Bartosz Zmarzlik hatte es im Finale in der Hand, nach schlechtem Start aber keine Siegchance.

Während sich an der Spitze Jason Doyle und Tai Woffinden um den GP-Sieg stritten, bestürmte Zmarzlik Ex-Weltmeister Chris Holder auf Rang 3, fand am Australier aber keinen Weg vorbei.

Doyle hatte sich für die Außenlinie im Grip entschieden und wich von dieser auch nicht ab, obwohl ihm Woffinden wiederholt innen vorbeifuhr. In der letzten Kurve machte Doyle alles klar und gewann nach Prag seinen zweiten Grand Prix in diesem Jahr.

«Mir war klar, dass Tai innen sehr schnell ist», erzählte Doyle. «Er hat mich im Halbfinale innen überholt und ich dachte mir, ‹oh nein, nicht schon wieder›. Ich musste ganz außen bleiben und Speed aufbauen. In der letzten Kurve machte ich alles klar, ein unglaubliches Gefühl! Ich konnte es nicht fassen. Und das in Landsberg. Es gibt so viele schnelle Polen – und Iversen und Zagar fahren hier jede Woche Ligarennen.»

Mit den 16 Punkten aus Landsberg machte Doyle fünf gut auf WM-Leader Greg Hancock, der als Dritter im Halbfinale ausschied. In der Gesamtwertung führt nun Hancock mit 94 Punkten vor Doyle mit 87 und Weltmeister Woffinden mit 86.

Für Woffinden hatte Doyle viel Lob übrig: «Ich weiß nicht wie er das macht, aber im Finale hat Tai immer noch etwas Extra in der Tasche. Was mich wunderte im Finale: Keiner wollte den inneren Startplatz, aber er funktionierte super!»

Und das doppelt. Im ersten Versuch des Finales lag Doyle vorne, als Holder vor der ersten Kurve in die Zange genommen wurde und stürzte. Im Re-run wiederholte Dolye seinen Raketenstart.

So eng wie in Landsberg sehen wir die Weltspitze selten beisammen. Vor den Halbfinales lagen die Top-8 innerhalb zwei Punkten und hatten allesamt zwischen 10 und 12 Punkten. Bester nach den Vorläufen war ein famos aufgeigender Nicki Pedersen, dem es ohne guten Start aber erneut an Speed mangelte. Er hatte in seinem Halbfinale gegen Woffinden, Doyle und Hancock keine Chance. Beeindruckend: Woffinden war nach dem Start Letzter und gewann den Lauf unter Ausspielung seines ganzen Könnens.

Die polnischen Fans konnten zwar zahlreiche Laufsiege ihrer Fahrer feiern, letztlich reichte es für Zmarzlik, Piotr Pawlicki, Wildcard-Fahrer Krysztof Kasprzak und Maciej Janowski aber nur zu den Rängen 4, 8, 9 und 10.

Während es nach sieben von elf Rennen so aussieht, als würden Hancock, Doyle und Woffinden die Medaillen unter sich ausmachen, entbrennt langsam auch der Kampf um die Top-8-Plätze, welche einen Platz im Speedway-GP 2017 garantieren. Derzeit ist Pawlicki mit 60 Punkten Achter, ihm folgen Pedersen (55), Lindgren (53) und Kildemand (50). Iversen, Zagar, Jonsson und Harris haben kaum noch Chancen auf den GP-Verbleib. Jonsson wurde in Polen in jedem Lauf Letzter!

Ergebnisse Speedway-GP Landsberg/PL:

Vorläufe: 1. Nicki Pedersen (DK), 12 Punkte. 2. Chris Holder (AUS), 12. 3. Bartosz Zmarzlik (PL), 11. 4. Jason Doyle (AUS), 11. 5. Piotr Pawlicki (PL), 10. 6. Tai Woffinden (GB), 10. 7. Greg Hancock (USA), 10. 8. Fredrik Lindgren (S), 10. 9. Krzysztof Kasprzak (PL), 7. 10. Maciej Janowski (PL), 6. 11. Niels-Kristian Iversen (DK), 5. 12. Antonio Lindbäck (S), 4. 13. Matej Zagar (SLO), 4. 14. Chris Harris (GB), 4. 15. Peter Kildemand (DK), 3. 16. Daniel Kaczmarek (PL), 1. 17. Andreas Jonsson (S), 0.

1. Semifinale: 1. Woffinden, 3 Punkte. 2. Dolye 2. 3. Hancock 1. 4. Pedersen 0.

2. Semifinale: 1. Zmarzlik, 3 Punkte. 2. Holder 2. 3. Lindgren 1. 4. Pawlicki 0.

Finale: 1. Doyle, 3 Punkte. 2. Woffinden 2. 3. Holder 1. 4. Zmarzlik 0.

Stand nach 7 von 11 Läufen: 1. Hancock, 94 Punkte. 2. Doyle 87. 3. Woffinden 86. 4. Holder 77. 5. Zmarzlik 75. 6. Janowski 70. 7. Lindbäck 64. 8. Pawlicki 60. 9. Pedersen 55. 10. Lindgren 53. 11. Kildemand 50. 12. Iversen 46. 13. Zagar 46. 14. Jonsson 39. 15. Harris 27.

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