Ukraine: FIM Europe wollte EM-Finale im Kriegsgebiet
Valentin Grobauer (vorne) steht im EM-Finale
Seit März 2014 herrschen in der Ukraine kriegsähnliche Zustände, russische Truppen sind einmarschiert, um die Krim wieder ins russische Staatsgebiet zu integrieren. Im Juli wurde von Separatisten eine Passagiermaschine des Typs Boeing 777 abgeschossen – 295 Tote. Am 28. Juli meldete der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte den totalen Zusammenbruch von Recht und Ordnung.
Bei solchen Zuständen ist verständlich, dass kein Fahrer zum Speedway-U21-EM-Finale in die Ukraine reisen will. Aus Deutschland haben sich Valentin Grobauer und Mark Riss qualifiziert.
«Wir haben von der FIM Europe einen Brief bekommen, dass wir in die Ukraine müssen, wo halber Krieg ist», erzählte Marks Vater Gerd Riss SPEEDWEEK.com. «Das war einen Tag bevor das Passagierflugzeug abgeschossen wurde. Ich habe daraufhin Armando Castagna angerufen, er hat mir gesagt, dass sein Sohn nicht dahin fährt. Ich habe ihm gesagt, dass wir da auch nicht hin wollen, so wie es dort momentan ist. Frank Ziegler von der FIM Europe setzte den Fahrern eine Frist, ob sie hingehen oder nicht. Er schrieb, die Sicherheit wäre gewährleistet und das Rennen finde statt. Zum Glück haben alle Föderationen ein Schreiben an die FIM Europe gemacht, dass ihre Fahrer nicht dorthin fahren. Jetzt findet das Rennen woanders statt, also nicht in der Ukraine.»
Bislang steht weder der neue Austragungsort noch der Termin fest.