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World-Cup-Fazit: Für Deutschland war mehr möglich

Von Manuel Wüst
Das deutsche Team wurde in seiner Vorrunde Letzter

Das deutsche Team wurde in seiner Vorrunde Letzter

Nach Jahren fand die Team-WM im Speedway wieder als World-Cup statt. Waren die Rennen der Vorrunde unausgeglichen, so war das Finale extrem spannend. Deutschland wurde Vorletzter, hätte aber auch Sechster werden können.

2017 fand der Speedway-World-Cup zuletzt statt und wurde damals nicht an einem Ort ausgetragen, sondern auf drei verschiedenen Strecken. Die Vorrunden fanden in Großbritannien und Schweden statt, das Race-Off und das Finale in Lissa (Leszno) in Polen. Bei der Rückkehr zu diesem Format griff der neue Vermarkter Discovery die alte Idee auf, alle Rennen des Turniers an einem Standort auszutragen.

Der Zuspruch der Fans in Breslau (Wroclaw) war für die beiden Vorrundenrennen miserabel, das seit dem Umbau 2017 nur noch 11.000 Zuschauer fassende Olympiastadion war quasi leer. Beim Race-Off sah es nicht viel besser aus. Erst im Finale, als Gastgeber Polen ins Geschehen eingriff, sorgte eine prächtige Kulisse für Gänsehautstimmung.

Für das deutsche Team war es sportlich gesehen zu wenig, dass nur Kai Huckenbeck (11) und Kevin Wölbert (7) gut punkteten, während Norick Blödorn (1), Erik Riss (2) und Martin Smolinski (1) hinter den Erwartungen blieben. Für Deutschland war der dritte Rang in der Vorrunde und der Einzug ins Race-Off möglich, doch ein glänzend aufgelegter und taktisch gut eingesetzter Vaclav Milik schaltete zusammen mit Jan Kvech das deutsche Team quasi als Duo aus.

Finnland wäre für Deutschland ein einfacherer Gegner gewesen als Tschechien, die Auslosung sollte aber nicht als Ausrede herangezogen werden. Pech für Deutschland war der Ausfall von Kai Huckenbeck in einem Lauf am Start. Und auch, dass Antonio Lindbäck im 19. Lauf ausfiel und die Tschechen so einen Punkt erbten.

Trotz allem waren die Tschechen schlagbar, Deutschland fehlte nur ein Punkt auf sie. Im Race-Off hätte es Deutschland in Bestform mit Frankreich aufnehmen können, was Platz 6 im Turnier hätte werden können.

Jetzt schon die Arbeit der neuen Teammanager Mathias Bartz und Sascha Dörner in Frage zu stellen, wäre verfrüht. Denn die beiden hatten weder eine Saisonvorbereitung mit dem Team, noch bieten sich in Deutschland hinter dem aufgestellten Quintett viele Fahrer an, die es besser machen würden.

Das Highlight nach der Machtdemonstration der Australier im Race-Off war das Finale, in dem vier stark besetzte Teams aufeinandertrafen und am Ende Nuancen entschieden. Die Polen waren jene Mannschaft, die nur dreimal ohne Punkte blieb, die letztplatzierten Australier sammelten lediglich sechs Punkte weniger. Für die Briten waren die zwei Nuller von Tai Woffinden, der stark begonnen hatte, zu viel und auch die Dänen hatten weder in Mikkel Michelsen noch Anders Thomsen konstante Punktelieferanten.

Endstand Speedway-World-Cup 2023:

1. Polen
2. Großbritannien
3. Dänemark
4. Australien
5. Schweden
6. Frankreich
7. Tschechien
8. Deutschland
9. Finnland

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