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World-Cup: Janowski machte Polen zum Weltmeister

Von Manuel Wüst
Ein episches Rennen boten die vier Nationen im Finale des Speedway-World-Cups in Breslau (Wroclaw). Vor dem letzten Lauf hatten noch drei Teams die Chance auf den Titel, den am Ende Gastgeber Polen eroberte.

Boten die ersten drei Events des Speedway-World-Cups 2023 nichts, was lange in Erinnerung bleiben wird, so war das Finale im polnischen Breslau eines der spannendsten Team-WM-Rennen aller Zeiten.

Die Briten kamen mit drei Siegen in den ersten vier Läufen bestens in den Abend, da sie jedoch einen Nuller im dritten Lauf durch Tom Brennan verdauen mussten, verpassten sie es, sich frühzeitig abzusetzen. Die Polen, die als Gastgeber für das Finale gesetzt waren und ihr erstes Rennen im Neun-Nationen-Turnier fuhren, konnten erst im fünften und sechsten Lauf an die Briten herankommen.

Zunächst konnten die Briten sich nach Siegen von Robert Lambert und Tai Woffinden im achten und neunten Lauf etwas absetzen, doch die Polen kamen erneut heran und übernahmen im zwölften Lauf erstmals die Führung.

In der zweiten Rennhälfte kamen dann auch die zunächst leicht ins Hintertreffen geratenen Dänen und Australier wieder an die führenden Nationen heran. Im 14. und 15. Lauf trennten die vier Nationen nur noch vier Punkte und selbst für die Australier und Dänen lag der Titel wieder in Reichweite.

Die Titelhoffnungen der Australier erhielten im 15. Lauf einen kräftigen Dämpfer, als sie nach einem Sturz in der ersten Kurve Jack Holder verloren. Nach zwei Berührungen durch den grandios fahrenden Dänen Rasmus Jensen in der ersten Kurve flog der Australier am Kurvenausgang spektakulär per Highsider vom Motorrad und verletzte sich am Handgelenk. Für Jack Holder war der Abend beendet, dennoch konnten die Aussies bis zum vorletzten Lauf ihre Titelchancen offenhalten.

In jenem Heat 19 hatte Bartosz Zmarzlik in seiner einmaligen Art Daniel Bewley niedergerungen und so den Polen vor dem letzten Lauf einen Vorsprung von einem Zähler auf die Briten herausgefahren. Der Stand vor dem Showdown: Polen hatte 31 Zähler auf dem Konto, die Briten 30 und die Dänen 29. Somit gab es drei Titelanwärter, lediglich die Australier hatten mit 24 Punkten keine Chance mehr auf eine Medaille.

Max Fricke setzte sich im letzten Lauf an die Spitze des Feldes, während hinter dem Australier ein wilder Kampf um den Titel entbrannte, in dem bis hin zu einem Dreierstechen alles möglich war. Robert Lambert hielt lange den zweiten Platz und hätte so ein Stechen um den Titel erzwingen können. Eingangs der letzten Runde baute Maciej Janowski auf dem dritten Rang liegend Geschwindigkeit auf und nutzte eine Lücke, die Lambert ihm auf der Start-Ziel-Geraden ließ, und setze sich vor den Briten. Janowski hielt den zweiten Platz und brachte diesen unter frenetischem Jubel der polnischen Fans ins Ziel. Ausgerechnet der vielgescholtene Janowski machte Polen erneut zum Team-Weltmeister!

Ergebnisse Speedway-World-Cup, Finale, Breslau/PL:

1. Polen, 33 Punkte:
Bartosz Zmarzlik 11, Patryk Dudek 6, Maciej Janowski 7, Dominik Kubera 9, Janusz Kolodziej 0

2. Großbritannien, 31 Punkte: Tom Brennan 0, Robert Lambert 12, Tai Woffinden 7, Adam Ellis 3, Daniel Bewley 9

3. Dänemark, 29 Punkte: Leon Madsen 9, Rasmus Jensen 13, Mikkel Michelsen 2, Nicki Pedersen 0, Anders Thomsen 5

4. Australien, 27 Punkte: Max Fricke 7, Jack Holder 8, Jason Doyle 10, Jaimon Lidsey 1, Chris Holder 1


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