Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

World-Cup-Reserve 2016: Jetzt liegt es an den Teams

Von Ivo Schützbach
Nach diesem Sturz war Jarek Hampel (Rot) lange verletzt

Nach diesem Sturz war Jarek Hampel (Rot) lange verletzt

Im Speedway-World-Cup sahen wir dieses Jahr, wie die Teams aus Deutschland und Polen wegen verletzter Fahrer unterlagen. Für 2016 werden die Regeln geändert, dann ist wieder ein Ersatzfahrer erlaubt.

Bei der Qualirunde in Landshut war Deutschland Russland unterlegen und damit 2015 zum wiederholten Mal im World-Cup nicht dabei. Den Deutschen fehlten sechs Punkte, mit einem fitten Tobias Busch wären diese leicht möglich gewesen. Doch der 27-Jährige war in der letzten Runde seines Auftaktlaufs gestürzt, der Rennarzt verbot ihm weitere Starts.

Weil das Reglement keinen Ersatzfahrer erlaubte, blieb Buschs Platz in den folgenden Läufen unbesetzt, die Fans im Stadion Ellermühle sahen nur jeweils drei Piloten auf der Bahn und waren darüber entsprechend erbost. Schließlich hatten sie Eintritt bezahlt, um packende Rennen mit vier Fahrern zu sehen.

In World-Cup-Event 1 in Gnesen die gleiche Situation: Der Pole Jaroslaw Hampel stürzte unverschuldet und brach sich den Oberschenkel. Polen unterlag daraufhin Schweden, obwohl sie das eindeutig bessere Team waren, und musste ins Race-off.

Der polnische Teammanager Marek Cieslak beschwerte sich bitter über das Reglement, die vielen polnischen Fans im Stadion konnten es ebenso wenig verstehen wie die Fans zuhause vor den Fernsehern.

Doch für einmal war der Motorrad-Weltverband FIM unschuldig am unzureichenden Reglement. Es wurde auf Wunsch der nationalen Verbände dahingehend geändert, dass es nur noch vier fixe Piloten und keinen Ersatzfahrer mehr gibt. Somit musste das magere Preisgeld nur noch durch vier und nicht mehr wie früher durch fünf geteilt werden.

Dass Deutschland in Landshut wegen dieses Reglements ausschied, interessierte international niemanden. Dass es später die Weltmacht Polen erwischte, gab Denkanstöße. Am 8. Juni 2015 schrieb ich in meiner Kolumne, dass ich wette, dass wir im World-Cup 2016 wieder Teams mit fünf Fahrern sehen werden. Um das vorherzusehen, musste man kein Nostradamus sein.

FIM und WM-Vermarkter BSI einigten sich nun darauf, dass es keine Drei-Fahrer-Desaster wie in diesem Jahr mehr geben darf und änderten das Reglement.

Zukünftig hat jede Nation die Möglichkeit, einen fünften Fahrer zu nominieren. Dieser muss allerdings U21 sein und darf nur zum Einsatz kommen, wenn einer der vier Stammfahrer verletzungsbedingt ausfällt.

Zu bemerken ist: Fünf Fahrer sind keine Pflicht. Aus Kostengründen kann der U21-Pilot auch zuhause gelassen werden.

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