Billy Hamill kommt zurück
Billy Hamill will als Vorbild dienen
Das US-Team ist weit entfernt von dem, was es einmal war. Zwischen 1990 und 1998 gewann die Mannschaft mit den Stars and Stripes insgesamt fünf Titel. Billy Hamill und Greg Hancock, beide 41 Jahre alt, sind die letzten zwei aktiven Fahrer aus den glanzvollen Zeiten. Bruce Penhall, Sam Ermolenko, Lance King, Dennis Sigalos, Rick Miller, Bobby Ott und Shawn Moran haben sich bereits vom aktiven Speedway-Sport verabschiedet.
Hamill hofft, dass er mit seiner Rückkehr in die Nationalmannschaft jüngere Fahrer dazu bringt, sich für eine Karriere im Speedway zu entscheiden. Er weiss auch, dass ihm viel Arbeit bevor steht, wenn er und das Team sich gegen die Mannschaften aus Slowenien, Finnland und Italien durchsetzen möchten. «Ich werde zunächst einmal das Rennen in Slovenien fahren, natürlich mit Gregs Hilfe. Wir sind die Teamspitze und ich hoffe, dass wir die jungen Fahrer mitreissen können. Wenn wir uns qualifizieren, kann ich weitere Rennen fahren. Es ist ein grosser Schritt für mich, wieder auf so hohem Level zu fahren», erzählt der Kalifornier, der derzeit nur in Amerika fährt und gelegentlich mit Greg Hancock auf der Bahn in Perris trainiert.
Sollte sich das Team qualifizieren, wird die Mannschaft aus den USA beim nächsten Event in Bromberg mit geballter Speedway-GP-Power konfrontiert. Dort müsste das Team am 7. Juli gegen Polen (Tomasz Gollob, Jaroslaw Hampel), Dänemark (Kenneth Bjerre, Bjarne Pedersen, Hans Andersen, Nicki Pedersen) und Russland (Emil Sayfutdinov) antreten.
«Ich freue mich darauf auch wenn es eine sehr grosse Herausforderung ist», sagt Hamill. «Ich habe gemeinsam mit Greg viel dafür trainiert. Vorher werde ich noch ein Paar Rennen haben, um mich warm zu fahren. Ich fühle mich gut. Die letzten zwei Jahre habe ich oft auf dem Motorrad gesessen. Ich fahre nicht nur Speedway, sondern auch Supermoto und Strassenrennen auf Club-Sport-Niveau. Seit einem Jahr trinke ich keinen Tropfen Alkohol, das hat es mir leichter gemacht abzunehmen.»
Ein Problem, weshalb derzeit kaum amerikanischer Nachwuchs kommt, sieht Hamill im Geld. «Als ich das erste Mal im Alter von 19 Jahren nach England gekommen bin, hätte ich alles gemacht, um im Nationalteam dabei zu sein. Heute sieht es für mich so aus, dass jeder nur noch fragt ‹wieviel Geld bekomme ich?›. Das Ehrgefühl, dass man sein Land vertreten darf, ist verloren gegangen, obwohl es eigentlich sehr weit oben stehen sollte in der Prioritätenliste. Als ich 1990 Reservefahrer war, und gemeinsam mit Kelly Moran, Sam Ermolenko und Rick Miller Gold gewann, war das grossartig. Jetzt habe ich zu Greg gesagt: ‹Hey, das coole Gefühl sollten wir beide wieder haben›. Hauptziel ist, dass wir Fahrern wie Ricky Wells, Ryan Fisher, Kenny Ingalls und den Youngstern dieses Gefühl näher bringen.»