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Sensation: Krummenacher mit Yamaha in Supersport-WM

Von Ivo Schützbach
Randy Krummenacher traut sich auf Yamaha viel zu

Randy Krummenacher traut sich auf Yamaha viel zu

Mangels gutem Superbike-Team für 2018 geht Randy Krummenacher zurück in die Supersport-WM. Gemeinsam mit dem Schweizer Yamaha-Importeur Hostettler schnürt der 27-Jährige ein erfolgversprechendes Paket.

Nach WM-Platz 3 im Vorjahr stieg Randy Krummenacher für 2017 von der Supersport- in die Superbike-WM auf. Doch obwohl er sowie sein Team Kawasaki Puccetti Rookies in dieser Meisterschaft sind, schraubte Teamchef Manuel Puccetti seine Erwartungen schnell nach oben. Statt wie ursprünglich vorgenommen von Top-15-Platzierungen zu reden, verlangte der Italiener schon nach drei Events die Top-7. Bereits im April sprach Puccetti über die mögliche Fahrerpaarung für das nächste Jahr – Krummi kommt in diesen Planungen nicht vor.

Puccetti bestreitet die Superbike-WM 2018 mit dem Türken Toprak Razgatlioglu und dem Wunsch nach Leon Haslam. Um sich abzusichern, verhandelt der Teamchef nicht nur mit dem Engländer, sondern auch mit Sylvain Guintoli, dem Weltmeister von 2014 (auf Aprilia).

Randy Krummenacher kehrt in die Supersport-WM zurück, wie SPEEDWEEK.com exklusiv erfuhr. Das Team Bardahl Evan Bros, aktuell mit Christian Gamarino 14. der Meisterschaft, wird von Honda zu Yamaha wechseln. «Bestätigen kann ich noch nichts, weil ich noch nichts unterschrieben habe», sagt der Zürcher Oberländer. «Aber mir gefällt die Yamaha sehr.»

Wie konkurrenzfähig die neue Yamaha R6 ist, offenbart der Blick auf den WM-Stand: Die Yamaha-Asse Lucas Mahias und Sheridan Morais liegen auf den Rängen 1 und 3. Man darf aber nicht übersehen, dass Weltmeister Kenan Sofuoglu (Kawasaki) verletzungsbedingt die ersten drei Rennen verpasste und trotzdem nur einen Punkt hinter Mahias liegt. Vier der letzten fünf Rennen gewann der Rekord-Champion. Als das Rennen auf dem Lausitzring (Platz 2) abgebrochen wurde, lag er ebenfalls in Führung – doch gewertet wurde zwei Runden vorher.

Kleines Team, keine große Show

«Ich glaube, man hat das wahre Potenzial der R6 noch nicht gesehen», urteilt der 27-Jährige über GRT und Kallio Racing. «Die Yamaha ist das beste Supersport-Bike. Wenn ich mit Evan Bros. zusammenarbeiten kann, dann werden wir viel testen. Das ist zwar ein kleines Team, das keine große Show abzieht, aber ich kann versichern, dass sie vom technischen Level und von der Vorbereitung des Motorrads alle überbieten.»

Geplant ist, dass Evan Bros. alleine mit Krummi fährt. «Wenn sie einen zweiten Fahrer machen würden», erklärte der Grüter, «dann wäre der zwar mit mir in der Box, würde aber von extern betreut. Die Crew will sich auf einen Fahrer konzentrieren. Wenn du gewinnen willst, dann musst du deinen Weg finden. Das habe ich letztes Jahr gesehen. Wenn ich die Basis von Kenans Motorrad nehme, dann ist es schwierig besser zu fahren als er. Für Siege musst du die eigene Basis kreieren und brauchst genug Vertrauen um zu wissen, dass du den richtigen Weg gehst. Du musst wissen, dass du das Motorrad besser und nicht schlechter machst. Das wird sicher einige Tage dauern, aber die werden wir haben. Wenn es zu diesem Projekt kommt, dann wird mir das sehr gefallen – es geht um fix zwei Jahre.»

«Von Yamaha wird es eine große Investition brauchen», ist sich der Schweizer bewusst. «Weil das Team von Honda auf Yamaha wechselt. Das heißt, sie brauchen alles neu. Das geht nur, wenn wir das über zwei Jahre machen.»

Um das zu bewerkstelligen, möchte sich der Schweizer Yamaha-Importeur Hostettler in das Projekt einbringen. Krummi: «Mich verbindet eine lange Freundschaft mit Peter Hostettler. Er ist ein Vorzeigemann in Sachen Racing-Sport in der Schweiz. Es gibt keinen, der mehr macht. Sie sind daran interessiert etwas zu machen, sie geben richtig Gas. Hostettler hat Racing4Fun-Events, sie wissen, dass durch Racing der Markt belebt wird.»

Dank Hostettler ist Yamaha in der Schweiz seit vielen Jahren Marktführer, Krummenacher würde eine Lederkombi der hauseigenen Firma iXS fahren, dazu Stiefel und Helm von Sidi und Shoei, für die Hostettler ebenfalls Importeur ist.

GRT, die Truppe des ehemaligen GP-Piloten Mirko Giansanti, wird auch 2018 offizielles Yamaha-Werksteam sein. «Ich weiß aber, dass es Yamaha Europa sehr gefällt, wenn Hostettler dieses Projekt mit mir macht», sagt Krummi. «Darum haben sie uns das Vertrauen gleich geschenkt. Wir wollten gleich zu Anfang wissen, ob uns Yamaha Europa die Genehmigung gibt. Wenn die sagen, dass ihnen das gefällt, dann haben wir kein Problem. Wir werden ein Team mit offizieller Unterstützung und bekommen Material zu einem sehr guten Preis.»

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