Spionage-Software: Wie die Teams kontrolliert werden
Dorna und FIM sagen der Elektronik-Manipulation den Kampf an
In den WM-Klassen Supersport 300 und 600 sowie der Superstock-1000-EM müssen die Motorräder mit einer Kit-ECU ausgestattet sein. Diese modifizierte elektronische Motorsteuerung basiert auf jener des Serienmodells. Da sich mit der Manipulation der Software Vorteile erzielen lassen, sind WM-Vermarkter Dorna und der Motorrad-Weltverband FIM bemüht, dieser vorzubeugen. Oder sie aufzudecken.
Für die Saison 2018 wurde deshalb ein Vertrag mit Software-Entwickler Woolich Racing Pty Ltd geschlossen. Die Australier haben sich durch die leistungssteigernde Verbesserung der Standard-Software von Modellen von Suzuki, Kawasaki, Honda, Yamaha und Ducati einen Namen im Rennsport gemacht.
In dem Vertrag für die Rahmenklassen der Superbike-WM geht es aber nicht um Tuning, sondern um Kontrolle. «Woolich wird eine Software entwickeln, die es uns erlaubt, in der ECU zu überprüfen ob etwas manipuliert wurde», erklärte FIM-Technical-Director Scott Smart SPEEDWEEK.com. «Diese Software werden wir Schritt für Schritt entwickeln.»
«Dass wir die Werkzeuge haben die schwarzen Künste der Elektronik zu kontrollieren, wird garantieren, dass alle Teilnehmer die gleichen Voraussetzungen haben und die Fahrer mit ihrem Können glänzen können», verspricht sich WorldSBK Sporting director Gregorio Lavilla von der Zusammenarbeit.
In der Superbike-Klasse ist die Renn-ECU von den Herstellern bereits so gestaltet, dass die FIM Zugriff auf die Software hat und es keiner weiteren Kontrollprogramme bedarf.