Anthony West: Motor kaputt, hohe Kosten, Pleite droht
Fix ist für Anthony West bislang nur das kommende Rennen in Thailand
So gut organisiert und aufgestellt wie lange nicht mehr, startete Anthony West in die Saison. Mit dem rührigen niederländischen Teamchef Ferry Schoenmakers fand er einen Partner für die europäischen Rennen der Supersport-WM, gemeinsam wurde das Team EAB antwest Racing auf die Beine gestellt. Vom Kawasaki-Werksteam von Manuel Puccetti erhielt der Australier eine 2017-ZX-6R auf höchstem technischem Level, ein zweites Bike in derselben Konfiguration baute das Team selbst auf.
West ging von Startplatz 3 ins Rennen, kämpfte mit den Weltmeistern Lucas Mahias und Kenan Sofuoglu um die Spitze, doch nach wenigen Kurven war Schluss – Motorschaden!
Das Rennen wurde nach einem Sturz von Hannes Soomer und Michael Canducci in der dritten Runde abgebrochen. Beim Neustart fehlte West, weil er kein fahrbereites Bike hatte.
Jetzt steht der 36-Jährige wieder einmal mit dem Rücken zur Wand. «Ich habe meinen letzten Dollar ausgegeben, um hier zu sein», versicherte West SPEEDWEEK.com. «Vor dem Rennen auf Phillip Island musste ich die Mechaniker bezahlen, deren Reisekosten und das Essen. Für die Rennen in Europa wird das Ferry übernehmen. Als ich diese Sachen bezahlt hatte, war der Geldbeutel leer. Ich wohnte bei meinem Dad und konnte dort gratis essen. Ein paar Tage vor dem Rennen in Australien engagierte sich National Tiles, eine australische Firma, das reicht erst mal für die Rennen in Australien und Thailand. Nach Europa zu kommen und dort zu leben wird schwierig. Idealerweise kann ich in Spanien wohnen – dort ist es günstiger und das Wetter ist besser. Wenn ich aber pleite bin, dann muss ich jede sich mir bietende Möglichkeit ergreifen. Ich sollte in jedem Land ein Bett haben und die dazu gehörende Frau, die mich warmhält.»