Sandro Cortese: «Kein Abstieg, ein anderer Weg»
Sandro Cortese auf Phillip Island
Drei Tage lang konnte Sandro Cortese vor der Saison im Rahmen eines Hobby-Rennfahrer-Trainings in Jerez probieren, dann hatte er die zwei offiziellen Testtage auf Phillip Island am Montag und Dienstag vor dem Rennen, um sich auf seine erste Saison in der Supersport-WM vorzubereiten.
Mit Kallio Yamaha hat er eine erstklassige Truppe hinter sich, die 2017 mit Sheridan Morais und Niki Tuuli die WM-Ränge 4 und 7 eroberte, jeder der beiden gewann ein Rennen, insgesamt holten sie vier Podestplätze.
Cortese knüpfte mit Rang 3 bei seiner Supersport-Premiere hinter Weltmeister Lucas Mahias und dem Schweizer Randy Krummenacher (beide Yamaha) nahtlos an diese Erfolge an.
Dass die Weltmeisterschaft auf dem Phillip Island Circuit begann, auf dem Cortese bereits in den Klassen 125 ccm und Moto3 gewann und sogar in der Moto2-WM als Dritter aufs Podest fuhr, kam ihm gelegen. «Mal sehen wie stark wir sind, wenn wir auf eine Strecke kommen, die wir nicht kennen», sagte der Schwabe SPEEDWEEK.com in Anspielung auf den nächsten Event in Buriram/Thailand am letzten März-Wochenende. «Das wird eine Herausforderung, in FP1 und FP2 müssen wir gleich auf einen Nenner kommen, weil die zählen ja bereits für die Superpole-Quali. Aber ich bin sehr zuversichtlich, wir sind stark aufgestellt, um eine gute Saison hinzubekommen. Dass mir Phillip Island sehr entgegenkam, ist klar. Diese Strecke kenne ich auswendig, hier habe ich schon zweimal gewonnen und stand fünfmal auf dem Podium.»
Kam dieser dritte Platz eher zustande, weil du so gut gefahren bist oder weil der Supersport-Level deutlich niedriger als jener in der Moto2-WM ist? «Die Leistungsdichte ist niedriger, aber die Top-5 sind sehr stark», hielt der Moto3-Weltmeister von 2012 fest. «Sofuoglu wäre bestimmt auch anders gefahren, hätte er nicht so einen Abflug gehabt. Mahias, Caricasulo, Sofuoglu, Krummenacher und ich, wir sind alle stark. Nur weil die Leistungsdichte gesplittet ist, heißt das nicht, dass Mahias auf einem schlechten Level fährt. Drum wäre es falsch zu behaupten, dass in dieser Klasse kein hohes Niveau ist.»
Der 28-Jährige weiter: «Der Podestplatz beruhigt nach dem schwierigen Winter, den ich hatte. Da verzweifelst du manchmal. Wenn das mit Vesa Kallio so nicht gekommen wäre, dann hätte ich mir das Rennen heute von zuhause anschauen müssen, weil ich auch in der Moto2 keinen Platz gehabt hätte. Ich bin glücklich, dass mir Sponsoren wie Liqui Moly, Intact, Kuhn und Kränzle die Stange gehalten haben. Sonst würde ich heute nicht hier stehen, das ist ein neues Kapitel in meiner Karriere. Das ist kein Abstieg, sondern ein anderer Weg.»