Stark: Anthony West nach Doppelsieg auf Titelkurs
Die Bodenwellen sind mit bloßem Auge zu erkennen
Die asiatische Meisterschaft (ARRC) ist nichts für zartbesaitete und verwöhnte Piloten. Neben durchaus erstklassigen Rennstrecken gibt es auch in die Jahre gekommene Pisten, um die hierzulande wegen des Zustands und kaum vorhandener Sturzräume selbst Hobby-Piloten einen Bogen machen würde.
Auf einer solchen Rennstrecke gastierte die ARRC Anfang August: Der Madras Motor Race Track in Indien. Die längste Gerade misst gerade einmal 250 Meter. Nach einigen Jahren in der ARRC gehören solche Pisten für West jedoch zum gewohnten Terrain, auf dem er sich offensichtlich pudelwohl fühlt. Mit zwei Siegen setzte sich der Australier in der Gesamtwertung weiter ab.
«Die indische Strecke war kurz, sehr wellig und es war ziemlich harte Arbeit», stöhnte West bei 40 Grad Lufttemperatur. «Nach meinem knappen Sieg am Samstag sagte mir mein Vater, dass ich im zweiten Rennen den Hammer fallen lassen soll – also habe ich mit sieben Sekunden Vorsprung gewonnen. Wir hatten ein richtig gutes Set-up gefunden und die Traktionskontrolle war perfekt eingestellt.»
Mit einem beruhigen Polster von 50 Punkten auf den zweitplatzierten Azlan Shah (Kawasaki) geht West nun in die letzten beiden Saisonmeetings in Sentul und Chang; der Titelgewinn ist zum Greifen nah, doch es gibt ein Problem. Das Rennwochenende in Indonesien steht im Konflikt mit dem Meeting der Supersport-WM in Argentinien auf der noch im Bau befindlichen Rennstrecke «El Villicum».
«Sentul nimmt eine Spitzenposition in meiner Liste der gefährlichsten Rennstrecken ein», sagte der Haudegen. «Wenn man hier gefahren ist, wird man wegen der vielen Bodenwellen und Schlaglöcher neue Nieren brauchen – sicher nicht wegen einem Alkohol-Exzess!»