Wie das Yamaha-Werksteam den SSP-Titel vermeidet
Die Yamaha-Werkspiloten in Magny-Cours
In der Supersport-WM 2018 ist man es mittlerweile gewohnt, wenn das Siegerpodium von Yamaha-Piloten in Beschlag genommen wird. Nur MV Agusta störte mit Raffaele De Rosa bei vier Meetings die totale Yamaha-Dominanz. Die Top-4 der Gesamtwertung fahren aber die R6.
Die fahrerische Ausnahmeerscheinungen sind mit WM-Leader Sandro Cortese (Kallio Racing) und Jules Cluzel (Nerds Racing) zwei Kunden-Piloten, dabei hat Yamaha mit dem GRT-Team ein waschechtes Werksteam mit zwei Top-Piloten am Start – die sich aber einige Patzer leisteten!
Weltmeister Lucas Mahias stürzte in Imola (auf P8 im Ziel), Misano und Portimão – ohne den Sturz in Portugal wäre es nicht zum Drama bei Rennabbruch gekommen, als der Franzose sein Motorrad zwar mit großem Kämpferherz leidenschaftlich zurück an die Box brachte, aber zu spät und deshalb disqualifiziert wurde. Die Folge sind WM-Rang 6 und 50 Punkte Rückstand auf Cortese, der bisher in jedem Rennen punktete.
In einer etwas besseren Position befindet sich Federico Caricasulo. Der Italiener liegt 37 Punkte hinter dem Deutschen und lag in Assen, Brünn und zuletzt in Magny-Cours auf der Nase – in Frankreich völlig unnötig, als er dem gut gesetzten Überholmanöver seines Teamkollege zu lange Widerstand leistete, das Vorderrad überbremste und sich selbst aus dem Kampf um den Sieg manövrierte – er wurde 13.
«Ich versuchte in der letzten Runde, Sandro zu schnappen, musste mich aber gleichzeitig gegen Lucas verteidigen. In Kurve 13 war ich dann zu schnell und mir klappte das Vorderrad ein», erklärte sich der Italiener – und forderte mehr Unterstützung von Yamaha. «Mein Team hat in Magny-Cours einen guten Job erledigt, allerdings müssen wir für die beiden letzten Saisonrennen Verbesserungen finden. In einigen Bereichen haben wir einen Nachteil im Vergleich zu den anderen Yamaha-Fahrern!»