Gradinger-Teamchef Vesa Kallio: «Er fuhr unglaublich»
Thomas Gradinger und sein Kallio-Team
Die Voraussetzungen von Cortese und Gradinger lassen sich nicht miteinander vergleichen. Der Italo-Schwabe war in seinem WM-Jahr 2018 zwar Rookie, verfügte aber über 13 Jahre Erfahrung in der 125-ccm-WM, Moto3 und Moto2. 2012 wurde Cortese Moto3-Weltmeister und kannte den Druck im WM-Kampf.
Im Gegensatz dazu fuhr Gradinger 2018 seine erste volle WM-Saison und machte mit drei vierten Plätzen am Saisonende auf sich aufmerksam, die ihn den Platz bei Kallio Yamaha als Nachfolger des Berkheimers ermöglichten. 2017 wurde der Österreicher Champion der IDM Supersport.
Als Siebter der Startaufstellung fuhr der 22-Jährige beim Meeting in Assen als erster Österreicher der Geschichte als Dritter auf das Podium. Seinen letztjährigen Teamkollegen Jules Cluzel, der bis zum Finale in Katar mit Cortese um die Weltmeisterschaft kämpfte, ließ er hinter sich. «In der Superpole hatten wir ein paar Probleme mit dem Timing, die Startposition für das Rennen nicht das, was wir uns versprochen hatten», sagte Gradingers Teamchef Vesa Kallio. «Aber im Warm-up war er sehr schnell und wir wussten, dass wir in der Lage sind, ein gutes Rennergebnis zu erreichen.»
Gradinger katapultierte sich mit einem Blitzstart direkt in die Spitzengruppe. In Runde 12 übernahm er Platz 3 und verteidigte Position gegen den drängelnden Cluzel. Auf Rennsieger Randy Krummenacher fehlten auf dem Zielstrich nur 0,223 sec. «In der letzten Runde stand Thomas unter enormen Druck von Cluzel, er hat es aber geschafft, Platz 3 zu behaupten», lobte der Finne. «Es war sein erstes Podium in der Supersport-WM und gerade im kalten Assen fühlte sich das so gut an. Er fuhr ein unglaubliches Rennen!»
Gradinger belegt in der Gesamtwertung mit 40 Punkten WM-Rang 4. Auf den Dritten Jules Cluzel (69 P.) hat er 29 Punkte Rückstand – ohne den technisch bedingten Ausfall in Thailand auf Platz 4 liegend wäre der Rückstand geringer.