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Bravo Philipp Öttl (3.): So kampfstark wie noch nie

Von Ivo Schützbach
Philipp Öttl vor Lucas Mahias

Philipp Öttl vor Lucas Mahias

Nach Jerez und Aragon brauste Philipp Öttl aus dem Team Puccetti Kawasaki auch bei der Supersport-WM in Barcelona als Dritter aufs Podest. Beeindruckend war, wie er dabei die Ellbogen ausfuhr.

Vom sechsten Startplatz kommend sahen wir von Philipp Öttl im zweiten Supersport-Rennen auf dem Circuit de Catalunya einen so guten Start und eine so beherzte erste Kurve, dass der Bayer als Führender aus der ersten Runde zurückkehrte! Auch nach Runde 8 und 9 führte er das Feld an und lieferte sich sehenswerte Kämpfe mit seinem Puccetti-Kawasaki-Teamkollegen Lucas Mahias, Seriensieger Andrea Locatelli (Bardahl Evan Bros Yamaha) und anfänglich Corentin Perolari (GMT94 Yamaha) sowie Raffaele De Rosa (MV Agusta).

Im Ziel war Öttl zum dritten Mal in dieser Saison nach Jerez und Aragon Dritter, 4,252 sec hinter Sieger Andrea Locatelli, der bereits vier Rennen vor Saisonende als Weltmeister feststeht. Zum Zweiten Mahias fehlten Philipp 2 sec.

Im Gegensatz zu Locatelli und Mahias riskierte Öttl den Einsatz des weicheren Hinterreifens von Pirelli. «Ich bin ihn schon am Samstag im Rennen gefahren und dachte mir, dass ich den über die Renndistanz bringe», erzählte der einzige Deutsche im Feld SPEEDWEEK.com. «Zehn Runden vor Schluss wurde mir klar, dass das eine engere Geschichte wird. Es hat dann doch funktioniert, nachdem ich meinen Fahrstil umgestellt hatte. Ich richtete das Bike früher und mehr auf, damit ich mehr Druck ans Hinterrad bekomme. Speziell in den Linkskurven konnte ich gut Zeit aufholen. Das war vielleicht nicht der beste Reifen, aber ich startete von Platz 6 und wollte gleich reinhalten.»

Du hast brutal reingehalten, so habe ich dich noch nie fahren gesehen. «Ja, heute war es echt gut», grinste der WM-Vierte. «Mahias hat zwei Aktionen gestartet, da fragte ich mich, was er mir heute zeigen will. Es ging eh zweimal schief.»

Was fehlte zum zweiten Platz oder sogar Sieg? «Locatelli ist brutal stark», attestierte Öttl. «Ich weiß nicht, ob ich das mit dem Standardreifen SC0 hingebracht hätte. Am Ende des Rennens wäre er wahrscheinlich gut gewesen. Ich habe am Anfang versucht mein Ding durchzuziehen, und nicht schnell zu fahren. Ich bin mit meinem Hinterreifen zuvor nie mehr als elf Runden gefahren, ich wusste nicht, wie er sich entwickelt. Deshalb bin ich recht zufrieden, dass ich das unterm Rennen so managen konnte. Das war ein gutes Rennen. Arbeiten muss man immer überall: An mir, am Motorrad. Das Motorrad rennt gut. Vielleicht rennen die anderen ein bisschen besser, aber da kann ich auch nichts machen. Man kann nicht in eine Kawasaki einen Yamaha-Motor einbauen, das wäre das Optimale. Fahrwerksmäßig ist die Kawasaki ein Traum.»

Ergebnis Supersport-WM, Barcelona, Lauf 2
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Andrea Locatelli Yamaha 30:11,013 min
2. Lucas Mahias Kawasaki + 2,159 sec
3. Philipp Öttl Kawasaki + 4,252
4. Raffaele De Rosa MV Agusta + 5,086
5. Steven Odendaal Yamaha + 7,847
6. Isaac Vinales Yamaha + 8,195
7. Manuel Gonzalez Kawasaki + 9,845
8. Corentin Perolari Yamaha + 10,208
9. Danny Webb Yamaha + 12,732
10. Hannes Soomer Yamaha + 14,231
11. Peter Sebestyen Yamaha + 15,245
12. Axel Bassani Yamaha + 18,917
13. Kevin Manfredi Yamaha + 18,989
14. Andy Verdoia Yamaha + 27,009
15. Loris Cresson Yamaha + 32,532
16. Glenn van Straalen Yamaha + 32,576
17. Miquel Pons Honda + 32,603
18. Alejandro Ruiz Yamaha + 32,810
19. Luigi Montella Yamaha + 42,222
20. Guillem Erill Kawasaki + 55,646
Out Federico Fuligni MV Agusta
Out Oscar Gutierrez Yamaha  
Out Kyle Smith Yamaha  
Out Galang Hendra Pratama Yamaha  
Out Patrick Hobelsberger Honda  
Out Can Öncü Kawasaki  

 

 

Stand Supersport-WM 2020 nach Barcelona
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Andrea Locatelli (I) Yamaha 263
2. Lucas Mahias (F) Kawasaki 159
3. Jules Cluzel (F) Yamaha 146
4. Philipp Öttl (D) Kawasaki 124
5. Raffaele De Rosa (I) MV Agusta 106
6. Corentin Perolari (F) Yamaha 96
7. Steven Odendaal (ZA) Yamaha 95
8. Isaac Vinales (E) Yamaha 90
9. Manuel González (E) Kawasaki 89
10. Hannes Soomer (EST) Yamaha 59
11. Danny Webb (GB) Yamaha 55
12. Péter Sebestyén (H) Yamaha 42
13. Can Öncü (TR) Kawasaki 34
14. Andy Verdoia (F) Yamaha 33
15. Álex Ruiz (E) Yamaha 25
16. Federico Fuligni (I) MV Agusta 21
17. Kevin Manfredi (I) Yamaha 20
18. Axel Bassani (I) Yamaha 18
19. Miquel Pons (E) Yamaha 16
20. Kyle Smith Yamaha 16
21. Loris Cresson (B) Yamaha 11
22. Galang Hendra Pratama (IN) Yamaha 9
23. Patrick Hobelsberger (D) Honda 6
24. Maria Herrera (E) Yamaha 2
25. Jaimie van Sikkelerus (NL) Yamaha 2
26. Luigi Montella (I) Yamaha 1
27. Hikari Okubo (J) Honda 1

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