Vorwurf an Öncü: Warum mit defektem Bike gestartet?
Als Hobelsberger aufs Gras kam, überschlug er sich
Das ist der Horror für jeden Rennfahrer beim Start: Ein Gegner fällt auf dem Weg zur ersten Kurve bei voller Beschleunigung aus und es kommt zum Zusammenstoß.
So erging es Patrick Hobelsberger am Sonntag in Barcelona. Can Öncü (Turkish Kawasaki) kam nur einige Meter weit, hob die Hand – und der Bayer konnte nicht mehr ausweichen. «Pax» hatte das Glück, dass er dem Türken nicht frontal hinten drauf fuhr, sondern seitlich mit ihm kollidierte. Anschließend kam er rechts von der Strecke ab, im Gras rutschte ihm das Hinterrad weg und Hobelsberger überschlug sich.
Sein Manager Andi Ledermann fuhr ihn nach dem ersten Check durch die Rennärzte ins Krankenhaus, von dort gab Hobelsberger Entwarnung. «Ich bin mit 216 km/h gestürzt und war drei Meter hoch in der Luft», erzählte der 24-Jährige SPEEDWEEK.com. «Ich bin sehr hart aufgeschlagen, konnte danach aber aufstehen. Mein Becken wurde geröntgt, es ist grün und blau und angeschwollen. Zuerst befürchteten sie, ich hätte mir das Becken oder die Hüfte gebrochen, aber da ist nichts. Mir tun der Fuß, das Genick und die Finger weh, ich hatte aber extrem Glück in der Situation.»
«Öncü hatte schon in der Warm-up-Runde einen technischen Defekt, ist aber trotzdem gestartet», ärgerte sich Hobelsberger. «Sein Moped ging kurz vor der Bremszone aus. Er hat zwar die Hand gehoben, aber ich konnte ihn nicht sehen, weil mehrere Leute zwischen uns waren. Die haben ihn links und rechts überholt, ich habe ihn an der Seite getroffen. Ich konnte nichts machen, das war nicht meine Schuld. Es ist erschreckend, wenn man plötzlich einen vor sich sieht mit knapp 220 km/h und man kann nicht ausweichen. Das scheppert, das kann man sich nicht vorstellen. Das war ganz grob.»