Randy Krummenacher (2.): «Konnte nie der Chef sein»
Randy Krummenacher (re.) mit Manuel Cappelletti
«Die Kleinigkeiten sind es, die den Unterschied ausmachen», fasste Randy Krummenacher seinen Freitag auf dem Circuit de Catalunya zusammen, den er hinter Raffaele De Rosa (Orelac Kawasaki) als Zweiter beendete – mit minimalem Rückstand von 0,067 sec.
Nach Magny-Cours hat Krummi vom niederländischen Team EAB zu CM Yamaha gewechselt. Teamchef Ferry Schoenmakers hatte ihn dazu ermuntert, als sich Luca Bernardi in Frankreich schwer verletzte. Der EAB-Chef litt mit Randy, weil sein Team das Motorrad nicht so hinbekam, wie es der sechsfache Laufsieger braucht.
«Um schnell zu sein, muss das Motorrad mehr oder weniger das machen, was der Fahrer will», erklärte Krummenacher im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com seine Leistungssteigerung. «Ich weiß ziemlich genau was ich machen muss, um eine schnelle Rundenzeit zu fahren. Nur hatte ich vor diesem Wochenende im anderen Team immer mit dem Motorrad zu kämpfen. Ich konnte nie wirklich der Chef sein und das machen, was man machen muss, um eine schnelle Rundenzeit zu fahren. Ich hatte vor dem ersten Training kein Vorurteil, ich hatte gedacht, dass es schwieriger wird. Denn das Motorrad ist wegen der Slicks nicht das gleiche wie vor zwei Jahren.»
Krummi arbeitet im CM-Team wieder mit Manuel Cappelletti und Alessandro Alvisi zusammen, mit denen er 2019 bei Bardahl Evan Bros die Weltmeisterschaft gewann. «Sie haben mir kein Randy-Set-up gemacht», betonte der 31-Jährige. «Sie haben mir eine Basis gegeben, von der sie gesagt haben, dass sie funktioniert. Die habe ich genommen. Und ich war schon nach drei Runden baff, weil ich vorne dabei war. Und das, obwohl ich nicht mal gepusht habe. Selbst im zweiten Training habe ich nicht das riskiert, was ich bislang riskieren musste, um Zehnter zu werden. Das ist darauf zurückzuführen, dass das Motorrad funktioniert.»
Trotzdem lässt Randy über EAB Racing nichts kommen, die Niederländer haben sich vorbildlich bemüht, ihm eine passende R6 hinzustellen. «Deswegen haben wir uns in einem extrem guten Verhältnis getrennt», unterstrich der Zürcher Oberländer. «Ferry und das Team haben immer alles gegeben, für ihr Vertrauen bin ich ihnen sehr dankbar. Aber Manuel und Alessandro arbeiten eben extrem im Detail und die Motorenbremse funktioniert extrem gut. Und das Motorrad dreht sich in der Kurve extrem gut. Das alles macht mir das Leben viel einfacher.»