MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Dominique Aegerter: Die WM-Titelfeier ist vorbereitet

Von Ivo Schützbach
Domi Aegerter in San Juan

Domi Aegerter in San Juan

Kommt Dominique Aegerter im zweiten Supersport-Rennen am Sonntag in San Juan vor Steven Odendaal ins Ziel, ist der Schweizer Weltmeister. Im ersten Rennen gelang das nicht – nur Rang 5.

Wer dachte, Dominique Aegerter würde beim vorletzten Event der Supersport-WM in Argentinien auf Sicherheit fahren, der irrte. Der Rohrbacher fuhr über die 19 Runden «volle Attacke». Doch WM-Konkurrent Steven Odendaal (Bardahl Evan Bros Yamaha) kam einen Platz vor ihm als Vierter ins Ziel, der Vorsprung von Aegerter beträgt aber immer noch 52 Punkte. Kann er am Sonntag den Spieß umdrehen und sieht die Zielflagge vor dem Südafrikaner, dann ist Domi der zweite Schweizer Supersport-Weltmeister nach Randy Krummenacher 2019.

«An Odendaal kam ich am Anfang nicht gleich vorbei, dann ist der Gonzalez etwas weggefahren», schilderte Aegerter SPEEDWEEK.com beim Treffen in der Ten-Kate-Box seinen Rennverlauf. «Wäre ich an ihm dran gewesen, hätte ich mit ihm und Öncü vielleicht mitfahren können.»

Während Jules Cluzel (GMT94 Yamaha) in überragender Manier seinen zweiten Saisonsieg einfuhr, wurde Gonzalez Zweiter und Öncü Dritter.

Aegerter und sein Team hatten den Nachteil, dass sie nie zuvor auf dem Circuito San Juan Villicum waren und entsprechend keine Daten besaßen. Bei nur 90 Minuten freiem Training ein großes Handicap: «Mit der Motorbremse haben wir zuerst in die falsche Richtung gearbeitet, auch die Reifenwahl war schwierig. Auf Strecken, auf denen wir vorher beim Testen waren, ist das anders. Da konnten die Jungs vorab zuhause arbeiten und eine Abstimmung vorbereiten.»

Domi konnte es sich erlauben, einen Platz hinter Odendaal ins Ziel zu kommen. Trotzdem setzte er alles daran, vor dem Südafrikaner ins Ziel zu kommen. «Wenn du ein fünf oder zehn km/h langsameres Bike hast, dann kannst du nur so überholen», meinte er zu seinen mutigen Bremsmanövern. «Ich bin Rennfahrer. Wenn ich sehe, dass er in den Kurven eine halbe Sekunde langsamer ist, dann muss ich es probieren. Ich probiere immer alles und gebe alles. Ich fahre immer volle Attacke. Odendaal konnte nur aufholen zu mir, weil ich zwei oder drei Fehler machte. Und als er direkt hinter mir war, konnte er auf der Geraden locker überholen. Ich hoffe, dass uns für Sonntag ein großer Schritt gelingt und ich ums Podium kämpfen kann. Wenn ich das schaffe, dann kann ich auch den Titel einfahren.»

Habt ihr für den Fall des Titelgewinns etwas vorbereitet? «Ich habe die Schweizer Flagge dabei und einen Helm von Arai mit speziellem Design», grinste der 31-Jährige. «Was das Team vorbereitet hat, weiß ich nicht. Sicher wird es eine große Party geben, wenn ich Weltmeister werden.»

Ergebnis Supersport-WM, San Juan, Lauf 1
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Jules Cluzel Yamaha  
2. Manuel Gonzalez Yamaha + 4,774 sec
3. Can Öncü Kawasaki + 7,000
4. Steven Odendaal Yamaha + 11,169
5. Dominique Aegerter Yamaha + 11,324
6. Valentin Debise Yamaha + 12,908
7. Peter Sebestyen Yamaha + 19,246
8. Niki Tuuli MV Agusta + 21,853
9. Glenn Van Straalen Yamaha + 24,486
10. Vertti Takala Yamaha + 25,735
11. Philipp Öttl Kawasaki + 31,969
12. Hannes Soomer Yamaha + 32,009
13. Unai Orradre Yamaha + 39,645
14. Marcel Brenner Yamaha + 44,179
15. Sheridan Morais Yamaha + 44,701
16. Andres Gonzalez Yamaha + 47,493
17. Leonardo Taccini Yamaha + 59,584
18. Jeffrey Buis Kawasaki > 1 min
19. Raffaele De Rosa Kawasaki  
20. Matias Petratti Yamaha

 

Stand Supersport-WM 2021 nach 19 von 22 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Dominique Aegerter Yamaha 365
2. Steven Odendaal Yamaha 313
3. Manuel Gonzalez Yamaha 269
4. Philipp Öttl Kawasaki 237
5. Jules Cluzel Yamaha 216
6. Luca Bernardi Yamaha 161
7. Can Öncü Kawasaki 143
8. Federico Caricasulo Yamaha 142
9. Randy Krummenacher Yamaha 140
10. Raffaele De Rosa Kawasaki 137
11. Niki Tuuli MV Agusta 120
12. Hannes Soomer Yamaha 76
13. Peter Sebestyen Yamaha 53
14. Christoffer Bergman Yamaha 47
15. Marc Alcoba Yamaha 40
16. Kevin Manfredi Yamaha 36
17. Vertti Takala Yamaha 29
18. Marcel Brenner Yamaha 28
19. Galang Hendra Yamaha 24
20. Simon Jespersen Yamaha 22
21. Glenn Van Straalen Yamaha 20
22. Yari Montella Yamaha 16
23. Andy Verdoia Yamaha 14
24. David Sanchis Yamaha 12
25. Patrick Hobelsberger Yamaha 11

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