Yamaha nervös: Kommt eine R9 für die neue SSP-WM?
Drei Yamaha-Piloten auf dem Podium sahen wir in jüngerer Vergangenheit häufig
Der Trend zu immer mehr Hubraum bei Motorrädern ist ungebrochen. Die Absatzzahlen im Supersport-Segment um 600 ccm sind gering. Was in ansprechenden Stückzahlen an die Frau und den Mann gebracht wird, sind Einsteigermotorräder bis 400 ccm oder Superbikes mit 1000 ccm oder mehr.
Diese Entwicklung wird in der seriennahen Weltmeisterschaft sichtbar. Zum Beispiel in der Superbike-WM durch den Ausstieg von Aprilia (das aktuelle Modell der RSV4 entspricht nicht dem Reglement) und ganz massiv in der Supersport-WM. Seit 2017 wird die mittlere Kategorie von Yamaha dominiert, große Hersteller wie Ducati, BMW, Honda oder Suzuki fehlen. Selbst Yamaha bietet sein 600er-Motorrad in Europa nur noch für den Einsatz auf der Rennstrecke an.
Deshalb sind ab der Supersport-WM 2022 auch großvolumige Motorräder wie die Ducati 955 V2 oder die MV Agusta F3 800 und die Triumph Street Triple 765 RS erlaubt. Suzuki könnte mit einer neuen GSX-R750 mittelfristig folgen. Die verschiedenen Konzepte werden durch eine komplizierte Formel harmonisiert, ähnlich wie schon heute in der Supersport-300- und Superbike-Kategorie. Als Maßstab dient die Yamaha R6.
Dennoch befürchtet Yamaha, dass die R6 gegen die erstarkte Konkurrenz schon bald unterlegen sein wird. Ein geeignetes Modell mit mehr Hubraum ist in der Produktpalette aktuell nicht vorhanden. Die R7 ist nicht sehr sportlich ausgelegt – ihr Zweizylindermotor mit 689 ccm leistet in der Serie nur 73 PS.
Deshalb wird längst darüber spekuliert, dass Yamaha seine R-Serie erweitern wird. Nahrung bekam dieses Gerücht zusätzlich, als Yamaha in Japan unter anderem die Markennamen R8 und R9 schützen ließ. Mit dem Motor der MT-09 hätte Yamaha ein passendes Triebwerk im Regal liegen. Der Dreizylinder-Motor verfügt über 890 ccm und leistet um 120 PS.