Deutsch-Aussie Ben Currie: Knapp am Rollstuhl vorbei
Ben Currie ist einer der besten Piloten der britischen Supersport-Serie der vergangenen Jahre. 2017 wurde der 26-Jährige Gesamtdritter, 2018 und 2021 war er Vizemeister. Für 2022 unterschrieb Currie in der Supersport-WM beim Kawasaki-Team GAP MotoZoo. Dort trifft er auf Jeffrey Buis als seinen Teamkollegen.
Currie wurde in Würzburg geboren, seine Mutter ist Deutsche. Deutsch als Sprache versteht er, aufgewachsen in Australien spricht er aber lieber englisch.
Zur Vorbereitung auf sein WM-Debüt trainierte der Kawasaki-Pilot in Spanien, unter anderem Motocross. Dabei kam es am 16. Februar zu einem schlimmen Unfall, bei dem er sich den Wirbelkörper L1 brach und ausrenkte. Weil große Sorge auf eine Verletzung des Rückenmarks bestand, wurde Currie in Barcelona operiert. Zur Stabilisierung wurden insgesamt fünf Wirbel miteinander verbunden. Glücklicherweise hat Currie volles Gefühl in den Beinen und denkt bereits an seine Karriere.
«Ich wurde in einem instabilen Zustand ins Krankenhaus von Barcelona eingeliefert. Glücklicherweise hatte ich jedoch ein volles Gefühl in meinen unteren Gliedmaßen», schilderte der Deutsch-Australier. «Am folgenden Dienstag wurde ich von einem wirklich erfahrenen Team operiert, um den Bruch zu stabilisieren. Alles verlief zu 100 Prozent nach Plan und das OP-Team war sehr zufrieden mit den Ergebnissen und mir wurde gesagt, dass ich am nächsten Tag aufstehen kann. Leider war ich zu schwach und brach zusammen. Das war eine Folge der langen Narkose und weil ich während der OP viel Blut verloren hatte.»
«Seitdem geht es bergauf und ich baue Schritt für Schritt meine Fitness wieder auf. Ich bin super motiviert und versuche für den Saisonstart in Aragón fit genug zu sein, aber ich kann nicht sicher sagen, ob das tatsächlich passieren wird», ergänzte Currie. «Ich danke allen, die sich in einer der schwierigsten Zeiten meines Lebens um mich gekümmert haben. Ich bin ein großer Glückspilz, aber mein Problem ist angesichts der tragischen Ereignisse, die derzeit auf der Welt passieren, unbedeutend.»