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Triumph-Teamchef: «Die Fernsehaufnahmen lügen nicht»

Von Ivo Schützbach
Triumph-Werksfahrer Stefano Manzi

Triumph-Werksfahrer Stefano Manzi

Bei der Supersport-WM in Assen schafften es alle fünf Hersteller mindestens einmal in die Top-6, doch Yamaha hat die Nase vorne. Dynavolt-Triumph-Teamchef Simon Buckmaster gab uns seine Einschätzung.

In der Supersport-WM 2022 sehen wir erstmals die klassischen 600er-Vierzylinder-Maschinen gegen die sogenannten New-Generation-Bikes von Ducati, MV Agusta und Triumph mit deutlich mehr Hubraum kämpfen. Um für Chancengleichheit zu sorgen, gibt es eine ausgeklügelte Balance-Regel, die definiert, welches Motorrad mit wieviel Drosselklappenöffnung fahren darf – so werden die Leistung und das Drehmoment reguliert.

In Assen schaffte es jeder der fünf Hersteller mindestens einmal in die Top-6, von den sechs Podestplätzen gingen vier an Yamaha, je einmal Dritter wurden Ducati und Kawasaki. Beide Rennen wurden von Weltmeister Domi Aegerter aus dem Ten-Kate-Team gewonnen.

Triumph-Werksfahrer Stefano Manzi stürzte im ersten Lauf auf Position 4 liegend, Teamkollege Hannes Soomer wurde Siebter. Im zweiten Rennen kamen die beiden mit der Street Triple 765 RS auf die Plätze 6 und 5. In der Teamwertung liegt das Dynavolt-Team hinter Ten Kate und Evan Bros auf dem starken dritten Platz, in der Fahrer-WM sind Soomer und Manzi Siebter und Achter.

«In Assen hatten wir keine Chance aufs Podium», hielt Dynavolt-Triumph-Teamchef Simon Buckmaster im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Wir müssen aber auch sehen, dass Manzi wegen seiner Schulterverletzung sämtliche privaten Wintertests verpasst hat. Seine gesamte Saison basiert auf vier 45-minütigen Test-Sessions in Aragon. Für uns hat nur Hannes getestet – deshalb bin ich recht stolz auf die Arbeit, die wir in der kurzen Zeit geleistet haben. Damit wir um Podestplätze kämpfen können, müssen wir einen weiteren Schritt machen. Die Zukunft der Supersport-WM sind die neuen Motorräder, nicht die jetzigen Kawasaki und Yamaha. Jeder Hersteller mit einem New-Generation-Bike hat gute Fahrer und die Fernsehbilder lügen nicht – aktuell sind durch die Balance-Regel nicht alle gleich stark.»

Dem Ex-Rennfahrer ist bewusst, dass eine Balance-Regel selten vom ersten Tag an perfekt funktioniert und nie alle Motorräder auf allen Strecken Chancengleichheit haben werden.

«In Estoril werden durch den Streckencharakter Yamaha und Kawasaki noch größere Vorteile haben», so Buckmaster. «Man darf mich auch nicht falsch verstehen: Scott Smart leistet für die FIM einen fantastischen Job, er hat keine einfache Aufgabe. Ich glaube auch, dass wir oder MV oder Ducati dieses Jahr Rennen gewinnen können. Ich möchte enge Rennen sehen, im Moment ist die Aufgabe für die New-Generation-Bikes aber etwas zu schwierig.»


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