Bei IDM-Gaststart: De Rosa holt erste Ducati-Siege
Raffaele De Rosa gewann in der IDM Supersport in Most
Die IDM Supersport in ihrer heutigen Form gibt es seit dem Jahr 2000. Das Reglement entspricht nicht dem der Supersport-WM, sondern einem Stock-Regelwerk. Die erlaubten Motorräder entsprechen dagegen denen der Weltmeisterschaft, auch die neuen ‹Next-Generation-Bikes› von Ducati, MV Agusta und Triumph dürfen eingesetzt werden.
Aber: Punkte erhalten nur die Hersteller, die Pool-Partner der IDM sind. Außerdem muss sich das Team in der gesamten Meisterschaft einschreiben und das Motorrad muss dem Reglement entsprechen. Als Konsequenz hieraus setzt kein Stammfahrer ein ‹Next Generation Bike› ein.
Interessant ist das Reglement aber für Gaststarter, wie Raffaele De Rosa am vergangenen Wochenende beim IDM-Meeting in Most. Weil die Supersport-WM 2022 Ende Juli ebenfalls auf der tschechischen Piste gastiert, nutzte der Ducati-Pilot das Rennwochenende für ein zusätzliches Training.
Als Nebenprodukt herausgesprungen sind zwei Siege – es waren die ersten Ducati-Siege in der IDM Supersport!
Weil die 955 V2 von De Rosa dem WM-Reglement entsprach und seit Misano eine größere Drosselklappenöffnung zugestanden bekam, besitzen die Siege jedoch wenig Aussagekraft zur Konkurrenzfähigkeit der Ducati in der IDM.
«Wir sind dorthin gefahren, weil wir im Winter sehr wenig getestet hatten und ein Defizit haben», erklärte De Rosa unseren Kollegen von Corsedimoto. «Wir haben uns für Most entschieden, weil es eine Strecke ist, auf der wir Ende Juli antreten werden. In Misano gaben sie uns einen kleinen Vorteil, aber die Auswirkung war so minimal, dass wir die höhere Drehzahl kaum hörten. Aber es war eine Hilfe, weil sich das Motorrad besser und leichter fahren lässt. Jetzt glaube ich, dass die Ducati den bisherigen Supersportlern nahe kommen – also den Yamahas, die die Referenz sind. Aber uns fehlt noch etwas, um zu gewinnen oder aufs Podest zu kommen.»
Und was hält De Rosa von der IDM insgesamt.
Die deutsche Meisterschaft ist eine Serie auf einem guten Niveau», attestierte der Routinier. «Die Strecken sind hervorragend, es gibt viele Kategorien, viele junge Leute und viel Publikum.»