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Offiziell: Jorge Navarro Nachfolger von Domi Aegerter

Von Ivo Schützbach
Jorge Navarro unterschrieb bei Ten Kate Racing

Jorge Navarro unterschrieb bei Ten Kate Racing

Das sind große Fußstapfen, in die Jorge Navarro (26) tritt: Nach sechs Jahren in der Moto2-Klasse wechselt der Spanier für 2023 in die Supersport-WM und wird bei Ten Kate Yamaha den Platz von Domi Aegerter übernehmen.

Am «Tag der Deutschen Einheit» wurde vom Yamaha-Team Ten Kate Racing bestätigt, was regelmäßige Besucher von SPEEDWEEK.com schon länger wissen: Der 26-jährige Jorge Navarro aus La Pobla de Vallbona, nordwestlich von Valencia, wurde für 2023 als Nummer 1 und Nachfolger von Dominique Aegerter verpflichtet, der zum Giansanti Racing Team wechselt und in die Superbike-WM aufsteigt.

Navarro kam 2012 in die Moto3-WM, seit 2017 fährt er Moto2. Er hat zwei Moto3-Rennen gewonnen und stand neunmal auf dem Podium. In Moto2 hat er bereits zehn Podestplätze, aber noch keinen Sieg. Seine besten Gesamtplatzierungen eroberte er 2016 als WM-Dritter in der Moto3-Klasse auf Honda und als Vierter 2019 auf einem Speed-up-Bike in Moto2.

2022 fährt Navarro für das Team Flexbox HP40 von Sito Pons. Nach dem Buriram-GP am vergangenen Sonntag liegt er mit 83 Punkten auf dem zwölften Gesamtrang.

«Ich bin glücklich bekanntgeben zu dürfen, dass ich nächstes Jahr auf einer Yamaha R6 für Ten Kate Racing die Supersport-WM fahren werde», so Navarro. «Das ist ein neues Abenteuer und ein neues Kapitel in meiner Rennfahrerkarriere. Ich kann es kaum erwarten!»

«Ten Kate Racing ist sehr stolz, Jorge Navarro als erste Verpflichtung für 2023 bekanntgeben zu dürfen», teilte Teammanager Kervin Bos mit. «Wir sind voll im Titelrennen für 2022, legen damit aber bereits den Grundstein für 2023. Seinen ersten Test wird Jorge nach dem Ende dieser Saison haben.»

Wer zweiter Fahrer wird, ist offen. Ten Kate versucht die großartigen Erfolge mit Aegerter zu nutzen, um für 2023 einen zahlungskräftigen Hauptsponsor an Land zu ziehen. Gelingt das, könnte sich das Team wieder zwei Spitzenfahrer leisten, wie das in der Vergangenheit schon der Fall war. Es entspricht dem Selbstverständnis der Niederländer, dass sie dann den bestmöglichen verfügbaren Piloten haben wollen.

Da sie mit Navarro bereits einen Moto2-Piloten haben und sich aus dem GP-Paddock niemand sonst aufdrängt, lohnt sich der Blick auf den Stand der Supersport-WM. Aus den Top-10 sind für 2023 nur wenige Fahrer auf dem Markt, der höchstplatzierte von ihnen ist der Fünfte Stefano Manzi, derzeit für Dynavolt Triumph am Start.

Sollte nicht genügend Budget vorhanden sein, wird sich Ten Kate mit Fahrern unterhalten, die etwas dazu beitragen können. Neben dem aktuellen Pilot Leonardo Taccini spricht Teammanager Bos mit einigen weiteren, unter ihnen der Schweizer Marcel Brenner, der zwölf Tage nach seinem Handbruch in Frankreich im zweiten Rennen in Katalonien starker Elfter wurde.

Ten Kate Racing ist eine Macht in der Supersport-WM, kein anderes Team ist so erfolgreich wie die Truppe aus Nieuwleusen. Mit Fabien Foret wurde 2002 der erste WM-Titel gefeiert, es folgten weitere mit Chris Vermeulen, Karl Muggeridge, Sebastien Charpentier (2x), Andrew Pitt, Kenan Sofuoglu (2x) und 2014 Michael van der Mark – alle auf Honda. Domi Aegerter sorgte 2021 für den ersten Titel auf Yamaha, dieses Jahr könnte der zweite folgen. Aktuell liegt der Schweizer in der Weltmeisterschaft mit 36 Punkten Vorsprung an der Spitze.


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