Coup von VR46: Stefano Manzi 2023 für Ten Kate Yamaha
Stefano Manzi bekam ein besonderes Weihnachtsgeschenk
Es hat nicht viel gefehlt, dann wäre Portimao-Sieger Stefano Manzi bei der Vergabe der Startplätze für die nächstjährige Supersport-WM leer ausgegangen.
Nach fünf Podesträngen und WM-Position 6 war für den Italiener klar, dass er keine zweite Saison in der mittleren Hubraumkategorie ohne angemessenes Gehalt fahren würde.
Trotz seiner starken Leistungen im Triumph-Werksteam kristallisierte sich im letzten Saisondrittel heraus, dass Manzi 2023 nicht mehr an Bord sein würde – zu weit lagen seine Gehaltsvorstellungen und die Ideen des Dynavolt-Teams auseinander. Statt ihm kam der Finne Niki Tuuli ins Team.
Im Weltmeister-Team Ten Kate Yamaha stand Manzi im Herbst auf der Wunschliste, doch schnell zeichnete sich ab, dass es auch dort zu keiner finanziellen Einigung kommen würde. «Ohne einen Hauptsponsor können wir uns nur einen Fahrer mit Gehalt leisten, der zweite Pilot muss etwas zum Budget beisteuern», sagte Teammanager Kervin Bos damals zu SPEEDWEEK.com.
Manzi wird von Valentino Rossis Firma VR46 gemanagt, insgesamt vier Leute kümmern sich um seine Belange. Im SBK-Fahrerlager ist zu hören, dass sich der 23-Jährige ein Jahresgehalt in der Größenordnung von 50.000 Euro vorstellt.
Die niederländische Truppe stand mit dem ehemaligen MotoGP-Fahrer Bradley Smith kurz vor der Einigung für 2023, als das Thema Manzi wieder auf den Tisch kam. Denn spätestens Mitte Dezember stand fest, dass es außer Ten Kate kein Team mehr gibt, in dem Manzi noch unterkommen kann.
Letztlich gelang VR46 der Coup: Gemeinsam mit Yamaha Europa konnten sie ein Paket schnüren, das für Ten Kate so interessant ist, dass sich das Team für Manzi und gegen Smith entschied.
Der Vertrag wurde vor Weihnachten unterzeichnet und am 27. Dezember offiziell verkündet. «Das ist eines der besten Weihnachtsgeschenke, welches sich ein Fahrer wünschen kann», freute sich Manzi. «Es ist fantastisch, dass ich einen Vertrag mit Ten Kate Racing unterschrieben habe. Ich habe viel Vertrauen in dieses Projekt von Ten Kate und Yamaha. Nach einem Jahr in der Supersport-WM ist das die perfekte Kombination, um mein ganzes Potenzial zu zeigen.»
Seit 2017 wurde die Supersport-WM sechs Jahre in Folge von Yamaha-Fahrern gewonnen: Auf Lucas Mahias folgten Sandro Cortese, Randy Krummenacher, Andrea Locatelli und zuletzt zweimal Dominique Aegerter (auf einer Ten-Kate-R6).
Ten Kate hat Anfang September den Spanier Jorge Navarro als Nachfolger von Aegerter verpflichtet, der Spanier wurde dieses Jahr 14. der Moto2-WM. Mit dem Zugang von Manzi haben die Niederländer aus Nieuwleusen das nominell stärkste Team für die Ende Februar beginnende Weltmeisterschaft 2023.
«Wir sind sehr stolz auf unser Fahrerduo», betont Teammanager Bos. «Ende Januar werden wir zum ersten Mal in Portimao testen, darauf freuen wir uns bereits. Dieses Jahr haben wir die Fahrer- und Team-WM gewonnen, das war großartig. Manzi kommt aus der VR46 Riders Academy und hat viel Grand-Prix-Erfahrung, in seiner ersten Supersport-Saison hatte er bereits einigen Erfolg.»
Teams & Fahrer Supersport-WM 2023:
MV Agusta:
Reparto Corse: Marcel Schrötter (D), Bahattin Sofuoglu (TR)
Kawasaki:
Puccetti: Can Öncü (TR)
Vince 64 by Puccetti: John McPhee (GB)
Motozoo: Luke Power (AUS), Tom Booth-Amos (GB)
Prodina: Yuta Okaya (J)
MTM: Adrian Huertas (E)
Triumph:
Dynavolt: Niki Tuuli (FIN), Harry Truelove (GB)
Yamaha:
GMT94: Valentin Debise (F)
Ten Kate: Jorge Navarro (E), Stefano Manzi (I)
Arco University: Alvaro Diaz (E)
Evan Bros: Andrea Mantovani (I)
EAB: Glenn van Straalen (NL)
Thailand: Zwei Thailänder*
VFT: Nicholas Spinelli (I), Maiki Abe (J)
Honda:
MIE MS: Tarran Mackenzie (GB), Adam Norrodin (MAL)
Ducati:
Aruba.it: Nicolo Bulega (I)
Althea: Federico Caricasulo (I)
Orelac: Raffaele De Rosa (I)
D34G: Oli Bayliss (AUS), Max Kofler (A)
Barni Spark: Yari Montella (I)
* noch nicht bestätigt