Marcel Schrötter (MV Agusta): «SSP eine andere Welt»
Marcel Schrötter bei seinem MV Agusta-Debüt auf Phillip Island 2022
Auch als Rookie gehört Marcel Schrötter zum erweiterten Favoritenkreis der Supersport-WM 2023, denn schon bei seinem Gaststart beim Saisonfinale auf Phillip Island im November zeigte der Bayer aus dem Stand starke Leistungen, obwohl er zuvor nicht einen Meter mit der MV Agusta F3 800 getestet hatte und die Pirelli-Reifen nicht kannte.
«Der Auftritt beim Saisonfinale war sehr kurzfristig, spontan und im Rahmen eines Rennwochenendes auch etwas stressig», erinnerte sich der langjährige Moto2-Pilot. «Zur Vorbereitung auf 2023 möchte ich noch in Ruhe etwas Zeit auf dem Bike verbringen, einfach etwas ausprobieren, die Eigenschaften der MV Agusta kennenlernen und am Fahrstil und der Abstimmung arbeiten. Mit zwei Testtagen in Australien sind wir dann hoffentlich gut aufgestellt für den Saisonauftakt.»
Schrötter gab dem vom Schweizer Andrea Quadranti geführten Team schon im November einige Hausaufgaben mit.
«An ein paar Dingen hat das Team über den Winter gearbeitet. Das Team ist super, mit netten Typen und alle sind sehr motiviert», erzählte der 30-Jährige. «Das Bike ist auch hervorragend, allerdings muss alles passen. Hinsichtlich Abstimmung, Elektronik und Mechanik reagiert die F3 wohl etwas sensibler als zum Beispiel eine Yamaha. Das macht die Arbeit vom Team umso wichtiger und auch jede Runde auf dem Motorrad. Grundsätzlich denke ich, sind wir gut aufgestellt und vorbereitet.»
In Australien, wo am 24. Februar das erste offizielle Training der Saison 2023 stattfindet, bekam der langjährige Moto2-Pilot einen ersten Eindruck von der seriennahen Weltmeisterschaft und lernte auch schon einige seiner diesjährigen Gegner kennen.
«Die Atmosphäre, die Teams und das ganze Drumherum ist ganz anders», stellte Schrötter neutral fest. «Es wird nicht so ein Hype veranstaltet, die Motorhomes und Hospitalitys sind nicht so riesig, allerdings war ich bisher nur in Australien dabei. Aber auch dort war im Vergleich zur MotoGP nur ein Drittel der Fläche im Fahrerlager belegt. Ich gehe davon aus, dass es in Europa auch so sein wird. Weniger voll und nicht alles dicht auf dicht. Klar gibt es die Top-Teams der Superbike-Kategorie und eine Handvoll gut aufgestellter Supersport-Teams, danach geht es aber schnell runter, allein schon vom optischen Auftritt. Das heißt nicht, dass die Leute nicht gut arbeiten und schnell sind, aber von der Ausstattung, Material und von der Darstellung ist es ein riesiger Unterschied zur Moto2. Es ist eine andere Welt.»