Neue QJMoto SRK800: Noch mehr China im SBK-Paddock?
Die SRK800 werden wir wohl eher auf Landstraßen als auf der Rennstrecke sehen
Noch immer werden chinesische Motorradhersteller hierzulande belächelt. Wurden bisher doch zumeist Modelle mit geringem Hubraum gebaut, deren Qualität mit der europäischer und japanischer Werke nicht mithalten konnte. Kove Moto hat uns in diesem Jahr etwas Besseres gelehrt.
Der Neueinsteiger in der Supersport-WM 300 wusste mit einer Eigenentwicklung, der 321RRS mit Einarmschwinge, zu überzeugen. Es gab keine technischen Probleme, die Performance aus dem Stand auf der Höhe der Konkurrenz. In kundiger Hand von Marc Garcia, der ab Imola von Kove verpflichtet wurde, wurde ein Startplatz in der ersten Reihe, zwei Top-10 und vier Punkteplatzierungen eingefahren (in zehn Rennen).
Nun werden QJMoto Ambitionen nachgesagt, dem Beispiel von Kove zu folgen. QJMoto ist seit 2022 mit eigenem Namen auf dem europäischen Markt präsent. 2005 kauften die Chinesen die Traditionsmarke Benelli, die Motorräder mit dem Lorbeerzweig im Logo rollen seitdem in Wenling vom Band. Im Fokus der Eigenmarke stehen sportliche Modelle.
Im September 2023 präsentierte QJMoto die SRK800RR, bei deren Entwicklung man sich von der Honda CBR650RR inspirieren ließ. Der Motor wurde mit mehr Hub versehen, das Fahrwerk hat ebenso große Ähnlichkeit. Dieses Modell, so mutmaßen verschiedene Fachmagazine, soll als Basis für den Einstieg in die Weltmeisterschaft dienen.
Mit seinen Eckdaten passt dieses Motorrad allerdings allenfalls in die Supersport-WM und dem Next-Generation-Reglement. Mit einer Leistung im Serientrimm von 102 PS wäre es jedoch hoffnungslos unterlegen. Da die CBR650 auch fahrwerksseitig nicht als renntauglich ist, gilt dies zwangsläufig auch für die SRK800RR. Es wäre daher eine große Überraschung, wenn QJMoto mit diesem Motorrad mittelfristig im Paddock der seriennahen Weltmeisterschaft auftauchen würde.