Sofuoglu: «Niemand kann sagen, ich hätte Unrecht»
Supersport-Rekordweltmeister Kenan Sofuoglu
Kein anderer hat in der Supersport-WM so viele Erfolge gefeiert wie Kenan Sofuoglu. Der inzwischen 39-Jährige stand in 85 seiner 126 Rennen auf dem Podium, 43 Mal als Sieger. Fünfmal gewann er den Titel, neunmal schloss er die Gesamtwertung in den Top-3 ab. Als Stammfahrer startete er auf Honda und Kawasaki.
Sofuoglu hält nichts von der gängigen Fahrerlagermeinung, dass man in dieser oder auch nächster Saison auf einer Ducati sitzen muss, um Supersport-Champion zu werden.
«Daran glaube ich nicht», unterstrich Kenan gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wenn ich Toprak auf die Kawasaki setze, dann wird er Weltmeister. Setze ich ihn auf die MV Agusta, wird er Champion. Der Fahrer macht einen Riesenunterschied. Und niemand kann sagen, ich hätte Unrecht. Dann verweise ich auf das Beispiel BMW. Letztes Jahr hat mir niemand geglaubt, als ich sagte, dass Toprak auf BMW die Meisterschaft gewinnen kann. Er macht das Unmögliche möglich. Aber nicht jeder ist wie Toprak – man findet nicht viele Topraks.»
«Supersport ist nicht wie die MotoGP oder Superbike, der Level dort ist nicht extrem hoch», meint der heutige Fahrermanager. «Ich fuhr damals gegen Piloten wie Cluzel, Crutchlow, Laverty, das waren hochklassige Rennfahrer. Heute fährt Huertas vorne. Er kämpfte im Vorjahr um zehnte Plätze und jetzt gewinnt er alles. Das Motorrad kann für eine Veränderung sorgen, aber nicht so stark. Wenn du in der Supersport-WM ein ordentliches Motorrad hast, und du über genügend Talent verfügst, dann kannst du damit klarkommen.»
Insgesamt bewertet er die Entwicklung der mittleren Hubraumkategorie positiv, derzeit sind sieben Hersteller involviert. Sofuoglu: «Die Leistungsdichte in der Supersport-WM wird nächstes Jahr steigen. Kawasaki bringt ein neues Motorrad, Yamaha ebenfalls. Beide Hersteller werden viel investieren.»