Überraschende Trennung: Kein böses Blut mit MV Agusta
Bahattin Sofuoglu startete in seiner gesamten Supersport-Karriere für das Team MV Agusta Reparto Corse des Tessiners Andrea Quadranti. In 59 Starts holte der Türke einen Sieg und drei dritte Plätze, 29 Mal preschte er in die Top-10.
Seit Misano im Juni sah Bahattin in zwölf Rennen aber lediglich fünfmal die Zielflagge und kam nie über Rang 10 hinaus. In der Weltmeisterschaft liegt er mit 82 Punkten nur auf dem 13. Platz, Teamkollege Marcel Schrötter hat als Gesamtfünfter 188 Zähler gesammelt.
«In Magny-Cours haben wir ausgemacht, dass Bahattin und MV Agusta getrennte Wege gehen», erklärte Manager Kenan Sofuoglu gegenüber SPEEDWEEK.com. «Die Rennen in Italien bestritten sie noch zusammen, Aragon waren Bahattins letzte Rennen für das Team. Die Ergebnisse waren nicht so gut, Bahattin und das Team waren nicht glücklich. Wir haben uns darauf geeinigt, uns jetzt schon für 2025 neu aufzustellen und ich habe Bahattin eine Yamaha organisiert. So kann er ein anderes Motorrad und das Team einen anderen Fahrer probieren. Das ändert nichts an unserer guten Beziehung, wir gingen auf freundschaftliche Weise auseinander, keiner trägt dem anderen etwas nach.»
Bahattin wird in Estoril und Jerez im Team von Yamaha Thailand fahren, wo er für den verletzten Anupab Sarmoon einspringt, der sich das Handgelenk gebrochen hat. Die Thailänder verfügen über feinstes Material von Rekordweltmeister Ten Kate Racing, die auch den Türken nach Kräften unterstützen werden.
Den Platz bei MV Agusta übernimmt der langjährige Moto2-Pilot Bo Bendsneyder (2 Podestplätze), der sich nach einem kuriosen Eklat Mitte September vom Team Preicanos Racing getrennt hat.
«Ich bin sehr glücklich, dieses neue Abenteuer mit MV Agusta Reparto Corse zu beginnen», sagte Bendsneyder zu seinem Wechsel in die Supersport-WM. «Ich danke Andrea für das Vertrauen und dafür, dass er mir die Möglichkeit gibt, an diesen beiden Events teilzunehmen. Ich bin bereit und sehr motiviert, ich kann es kaum erwarten, die Arbeit mit dem Team zu beginnen und in Estoril und Jerez mein Bestes zu geben.»
«Die nächsten beiden Veranstaltungen werden eine Art Generalprobe für die Wintervorbereitung sein», erklärte Teamchef Quadranti. «Ich bin sehr glücklich, Bo für das nächste Jahr in unserem Team zu haben. Ich danke Bahattin für die Arbeit, die er in diesen drei Jahren bei uns geleistet hat. Wir haben viele aufregende Momente miteinander geteilt und ich wünsche ihm alles Gute für seine Zukunft.»