Supersport-WM: Quantität statt Qualität
Ten Kate fuhr 2012 mit Broc Parkes (23) Supersport-WM
Guter Sport wurde in der Supersport-WM schon immer geboten. Doch während sich die Moto2-WM mit beinahe gleichen Motoren (600 ccm, Vierzylinder, Viertakt) im Sog der MotoGP-Klasse zu einem Renner entwickelte, dümpelt die Supersport-WM im Rahmen der Superbike-WM seit Jahren vor sich hin. Von den Medien wird die Klasse quasi boykottiert, das Faninteresse hält sich in starken Grenzen. In erste Linie liegt das an mangelnder und falscher Vermarktung.
«Die Superbike-WM ist immer weiter gewachsen. Ich hatte erwartet, dass sich die Supersport-WM im Windschatten der Hauptklasse hält, wie wir es im GP-Fahrerlager sehen», erklärte Honda-Teammanager Ronald ten Kate. «Supersport ist aber nirgends auf dem Radar. Es gibt keine Treffen der Topteams, WM-Vermarkter Infront hat die Klasse nicht sehr gepusht. Ja, wir hatten 2012 eine volle Startaufstellung. Die Qualität ist aber nicht so hoch, wie sie sein könnte. Wenn es so weitergeht, lebt die Klasse nicht mehr lange.»
«Wir haben für unsere Motorräder seit drei Jahren keine Werksunterstützung mehr von Honda, sind ein Privatteam», verdeutlicht der Niederländer. «Wir machen das auch nur, weil unsere Geschichte in der Supersport-WM so weit zurückreicht. Nüchtern betrachtet macht eine Teilnahme nicht viel Sinn. Honda konzentrierte sich vor drei Jahren ganz auf die Superbike-WM, brauchte das ganze Geld dafür. Da war bereits die Wirtschaftskrise im Gange. Wir haben seither den grössten Teil des Supersport-Einsatzes selbst bezahlt.»
Ten Kates Ausharren hat sich gelohnt: 2013 hat das Superbike- und das Supersport-Team mit Pata einen gemeinsamen Hauptsponsor, wie es schon in der Vergangenheit mit HANNspree (Fernseher) oder Winston (Zigaretten) der Fall war. «Wenn man beide Teams hat, kann man Sponsoren ein schönes Paket anbieten», weiss Ronald ten Kate. «Die Box ist grösser, es gibt mehr Motorräder, es sind mehr Rennen, denen die Gäste folgen können.»