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Kenan Sofuoglu: «Niederlagen zerstören mich»

Von Ivo Schützbach
Der Türke Kenan Sofuoglu kann sich vorstellen, 2014 mit Mahi Kawasaki Superbike-WM fahren. Doch er hat Angst davor zu versagen.

Seine drei WM-Titel gewann Kenan Sofuoglu in der Supersport-Klasse, einen Großteil aller Siege feierte er auf einer 600er. Sein einziges Jahr in der Superbike-WM, 2008 mit HANNspree Ten Kate Honda, geriet zum Desaster. Der 28-Jährige schaffte es während der ganzen Saison nur viermal in die Top-10, war nie besser als Neunter und beendete die WM auf dem enttäuschenden 18. Platz – 259 Punkte hinter dem besten Honda-Piloten Carlos Checa.

«Im Rennsport ist es wichtig, dass man seinen Job mag», erklärte Kenan Sofuoglu im exklusiven Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wenn du ihn nicht genießt, kann dich das mental brechen. Und dann gelingen auch keine guten Ergebnisse. Mir ist das schon einmal passiert – als ich Superbike fuhr. Deshalb habe ich Kawasaki gefragt, ob ich ihr Superbike testen darf. Danach war mir klar, dass man nach zwei Stunden Test nicht weiß, wie ein Superbike funktioniert. Ich konnte das Motorrad nicht so kontrollieren, wie ich das möchte. Ohne Kontrolle bist du aber nicht schnell. Man braucht dafür einen richtigen Test, zwei oder drei Tage. Das Motorrad muss auf den Fahrer abgestimmt werden. Wir reden darüber, dass ich auf Kawasakis Teststrecke in Japan mit der Test-Crew noch einmal probiere.»

Alles spricht für die Supersport-WM

«Ich habe die zwei Stunden auf dem Superbike nicht genossen», gibt der 23-fache Supersport-Laufsieger zu. «Als ich wenige Tage später mit meinem Supersport-Motorrad testete, fühlte ich mich sofort wieder zuhause. Ich sagte, ‹das ist mein Motorrad›. Das hat meine Einstellung zur Superbike-WM etwas verändert, ich bin durcheinander. Ich liebe Supersport wirklich.»

«Ich habe einen Vertrag mit Kawasaki. Kawasaki hat mit Tom Sykes einen sehr guten Fahrer bei den Superbikes, sie brauchen aber auch einen Top-Piloten in der Supersport-Klasse. Ich bin ihre erste Wahl, um 2014 erneut Supersport zu fahren. Sie wollen sichergehen, dass sie einen guten Fahrer haben, der erneut den Titel für sie gewinnen kann. Ich möchte das Mahi-Team bei den Superbikes auch nicht enttäuschen.»

Für Kenan Sofuoglu zählen nur Siege

Sofuoglu weiter: «Ich würde gerne mit dem Mahi-Team weitermachen, sie kümmern sich ausgesprochen gut um ihre Fahrer, bringen mir viel Respekt entgegen. Anfang des Jahres waren wir ein neues Team, es passierten Fehler. Aber so ist das in neuen Teams, wir haben die Probleme gut gemeistert. Superbike spielt sich aber auf einem anderen Level ab. Die Superbike-WM ist sehr stark. Heute kannst du gewinnen, im nächsten Rennen wirst du nur Achter. Ich kann mit so einer Situation nicht umgehen. Wenn ich nach Hause komme und nicht gewonnen habe, oder zumindest auf dem Podium stand, dann bricht mich das. Rang 4, 5 oder 6 bei den Superbikes ist ein gutes Resultat. Mental würde mich das aber zerstören. Das will ich mir nicht antun.»

Um für Sofuoglu im Fall einer Absage an die Superbike-WM einen Plan B zu haben, hat sich sein Team Mahi Kawasaki entschieden, entgegen früheren Plänen auch dann eine Supersport-Maschine an den Start zu bringen, wenn der Team-Aufstieg in die Superbike-WM erfolgt. Weder Mahi noch Kawasaki wollen den schnellen Türken verlieren.

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