Supersport-WM exklusiv: ParkinGO MV Agusta steigt aus
Supersport-Weltmeister 2011: Chaz Davies (Mitte) und ParkinGO-Boss Giuliano Rovelli (re.)
Giuliano Rovelli hat in den letzten Jahren viel bewegt. Er brachte Triumph in die Supersport-WM, wurde mit Yamaha und Chaz Davies in der gleichen Klasse 2011 Weltmeister und feierte mit dem Waliser und Aprilia 2012 einen Sieg in der Superbike-WM. Vor dieser Saison verbündete sich der Selfmade-Millionär mit Traditionshersteller MV Agusta, Roberto Rolfo eroberte Ende Mai beim Supersport-Rennen in Donington Park den ersten Podestplatz von MV Agusta in einer Motorrad-Weltmeisterschaft seit 37 Jahren.
Dass sich der passionierte Motorradfan Rovelli aus der Weltmeisterschaft zurückzieht, kündigte sich in den letzten Wochen an. Anfänglich schob er sein schwindendes Interesse auf das geringer als erwartete Engagement von MV Agusta und mangelnde Unterstützung von WM-Promoter Dorna. Auf dem Nürburgring offenbarte der 42-Jährige SPEEDWEEK.com weitere Gründe: «Selbst wenn mir MV Agusta alles bezahlen würde, werde ich trotzdem aufhören. Es ist keine Frage des Budgets. Ich habe sportlich mit meinem Team in den letzten sechs Jahren alles erreicht was möglich war. Jetzt konzentriere ich mich auf mein Hauptgeschäft ParkinGO. Wir wollen expandieren, ich werde dafür viel reisen müssen. Dann ist es mir nicht mehr möglich, mich hundertprozentig um mein Team zu kümmern. Ich mache etwas aber entweder richtig oder nicht.»
Nur Althea zeigt Interesse an MV Agusta
Rovelli betreibt mit seiner Firma ParkinGO in Italien derzeit zehn Flughafenparkplätze. «Mir gehören 80 Prozent der Firma, 20 Prozent einem großen Investor. Wir denken darüber nach, in Spanien und Osteuropa zu expandieren. Neben den Flughafenparkplätzen wollen wir auch Parkplätze in Städten anbieten, wir kümmern uns aber auch um Geschäftsreisende. Wir sind auf Service spezialisiert, in Italien sind wir die Nummer 1 für Kreuzfahrten mit Carnival und Costa sowie von Virgin Holidays.»
Ganz verloren geht Rovelli dem Fahrerlager nicht: Ich wird sich weiterhin als Manager um Superbike-Pilot Chaz Davies kümmern.
Wie es mit MV Agusta weitergeht, ist unklar. Gemeinsam mit Althea wollen sie ein Team für die Superbike-WM 2014 auf die Beine stellen, es fehlt aber an Geldgebern. Für die Supersport-WM gibt es bislang kein interessiertes Team, welches die F3 einsetzen möchte.