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Jules Cluzel: Nichts an seiner MV Agusta funktioniert

Von Ivo Schützbach
Während Yakhnich-Teamkollege Vladimir Leonov bei den Phillip-Island-Tests konstant in den Top-5 fährt, kommt Jules Cluzel mit seiner MV Agusta kaum zum Fahren.

2 Sekunden büßte Jules Cluzel am Montag auf die Bestzeit von Kenan Sofuoglu (Kawasaki) ein. Auf Teamkollege Vladimir Leonov fehlten dem MV-Agusta-Piloten 1,2 sec. In der ersten Session am Dienstag wurde es noch schlimmer: 2,2 sec hinter der Spitze, 1,4 hinter Leonov.

Was läuft schief, fragte SPEEDWEEK.com den Franzosen. «Alles», kam die ernüchternde Antwort. «Ich weiß nicht warum, aber wir haben mit beinahe jedem Teil Probleme. Das größte Problem ist für mich das Herunterschalten. In jeder langsamen Kurve lande ich im Leerlauf. Wenn das mal klappt, müssen wir am Chassis arbeiten und die Traktionskontrolle in den Griff bekommen. Daran brauchen wir im Moment aber nicht denken, da ich nicht eine gescheite Runde fahren kann.»

Cluzel, 2012 Vizeweltmeister auf PTR-Honda, lässt sich durch die Sorgen nicht entmutigen: «Wir stehen erst am Anfang der Saison. Ich bin noch nie mehr als vier Runden am Stück gefahren, ohne ein Problem zu haben. Mal geht das Getriebe nicht, dann die Kupplung, das ist nicht normal. Ich fahre momentan nur auf 50 Prozent.»

Bemerkenswert: Das Motorrad des Russen Leonov funktioniert im russischen Yakhnich-Team tadellos. «Er hat ein anderes Bike, anderer Motor, anderes Chassis», erklärte Cluzel. «Keine Ahnung, weshalb bei ihm alles geht. Die Situation ist echt kompliziert. Positiv ist, dass das Motorrad viel Potenzial hat, wie wir an den Rundenzeiten von Vladimir sehen können. Ich zweifle deswegen jetzt aber nicht an mir. Ich weiß, was ich in der Supersport-WM leisten kann. Nur muss ich dazu auch mal zum Fahren kommen.»

Cluzel hat die Probleme mit seinem Motorrad nicht erst seit Phillip Island. Schon Ende November während des Jerez-Tests muckte die MV Agusta F3 auf. Seine einzigen fünf guten Runden fuhr der 25-Jährige damals auf Leonovs Bike. Mitte Januar in Portimão kam er in zwei Tagen auf klägliche 15 Runden. «Ich habe schon gefragt, ob ich sein Bike haben kann. Aber ich verstehe, dass jeder Fahrer sein Motorrad hat und wir uns nicht abwechseln. Das Team muss mein Bike in Ordnung bringen. Sie stehen jetzt unter großem Druck, bis Freitag muss alles funktionieren.»

2013 feierte MV Agusta mit dem italienischen ParkinGO-Team (Roberto Rolfo und Christian Iddon) drei Podestplätze in der Supersport-WM. Dieses Jahr hat die Traditionsmarke gemeinsam mit Yakhnich ein Werksteam auf die Beine gestellt. Man sollte es nicht für möglich halten, doch nur ein MV-Agusta-Techniker ist in Australien dabei. Und der kümmert sich in erster Linie um das Superbike von Claudio Corti.

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