Kenan Sofuoglu (Kawasaki) mit größten Sorgen
Die drei freien Trainings und das Qualifying waren für Kenan Sofuoglu ein Drama, er lag zwischen 0,381 und 1,517 sec hinter der Spitze und ging nur von Startplatz 6 ins Rennen. Wegen seiner schlechten Trainingsleistungen machten die wildesten Gerüchte die Runde, unter anderem, dass ihn sein Team Mahi Kawasaki nicht bezahle. Alles Quatsch, der dreifache Weltmeister ist Kawasaki-Werksfahrer und wird von Kawasaki Heavy Industries in Japan bezahlt.
SPEEDWEEK.com erzählte er die wahre Geschichte. «Im ersten Training hatte ich Motorprobleme», hielt Sofuoglu fest. «Seit Phillip Island habe ich mein Motorrad nicht mehr gesehen, ich wusste, dass ich jede Runde brauche.»
Der Saisonauftakt war vor sechs Wochen, im Gegensatz zu vielen anderen Teams hat Mahi Kawasaki seither nicht getestet. «Dass das erste Training futsch war, war traurig. Nach dem Rennen in Australien war ich gebrochen, am Samstag haben wir in Aragón mit der Abstimmung etwas die Richtung verloren.»
Der Durchbruch gelang dem erfolgreichsten Supersport-Piloten am Sonntagmorgen im Warm-up. «Ich wusste, dass ich es dort hinbekommen muss», sagte er. «Ich fuhr eine halbe Sekunde schneller als im Qualifying. Im Rennen habe ich nicht so arg gepusht, weil sie in der Haarnadelkurve alle wie Irre fuhren. Ich bereitete mich stattdessen auf die letzten fünf Runden vor.»
Zum richtigen Zeitpunkt war Sofuoglu da
Dann hatte der Türke das Glück des Tüchtigen: Jules Cluzel (MV Agusta Yakhnich) schoss den Führenden Kev Coghlan (DMC Panavto Yamaha) ab, für Sofuoglu war der Weg zum Sieg frei. «Als sie sich rammten, macht es das leichter für mich», gab er zu. «Ich wusste, dass es schwierig werden würde mit den beiden um den Sieg zu kämpfen.»
«Ich war das ganze Wochenende nie stark», fasste der Sieger zusammen. «Aber ich bin in den Rennen immer besser, ich bin ein Racer! Mir war klar, dass es im Rennen gut für mich laufen kann.»
Sofuoglu glaubt auch nicht, dass er schlechter fährt als in den vergangenen Jahren. «Aber ich bin für jeden das Ziel», weiß er. «Jeder will mich schlagen – und ich habe keine Ziele mehr. Das macht den Unterschied aus.»