Portimão-Sieger van der Mark fährt bald Ferrari
Michael van der Mark ist der Überflieger des Jahres
Fährt Michael van der Mark so weiter, ist er zwei Rennen vor Saisonende Weltmeister! Spätestens. Er wäre der erste niederländische Straßen-Champion seit Henk van Kessel 1974 in der 50-ccm-Klasse.
Abgesehen vom ersten Rennen in Australien, wo der 21-Jährige stürzte, war er in keinem Rennen dieses Jahr schlechter als Zweiter. Als in Portimão nach 12 von 18 Runden wegen Regens abgebrochen wurde, lag er ebenfalls vorne und feierte damit seinen vierten Saisonsieg. «Wir waren das gesamte Wochenende über stark, zusammen mit Sofuoglu war ich dem Rest einen Schritt voraus», erzählte der Honda-Youngster SPEEDWEEK.com. «Ich fuhr schon am Samstag eine Rennsimulation, in der ich unglaublich schnell war. Heute war es wegen des Wetters eine Lotterie mit den Reifen. Als ich in Führung lag, habe ich gepusht. Ich konnte jede Runde leicht meine Zeiten fahren, aber dann begann es zu regnen. In der letzten Runde habe ich auf die rote Flagge gewartet, es regnete immer stärker. Ich wollte auf keinen Fall stürzen, ich wusste, dass Cluzel nicht mehr in den Punkten ist. Letztlich war ich glücklich über an Abbruch.»
Wird van der Mark Weltmeister, erhält er von Remo Gobbi, dem Chef von Hauptsponsor Pata, ein besonderes Geschenk: Dann darf er zehn Tage lang dessen Ferrari 458 Spider fahren. Ein Riesenfortschritt zu der alten Gurke, die der Fußball-Fan normalerweise fährt. «Remo war betrunken, als wir das ausgemacht haben», schmunzelte er. «Wir haben im Winter einen großen Schritt nach vorne gemacht, das Motorrad lässt sich jetzt wirklich einfach fahren. Außerdem habe ich mehr Erfahrung. Trotzdem bin ich jedes Wochenende aufs Neue überrascht, wir sind auf jeder Strecke vom ersten Training an in den Top-5. Das zeigt, wie gut das Team und das Bike sind und wie arg ich mich verbessert habe.»
Montagmorgen fliegt van der Mark nach Japan, um dort für das 8-Stunden-Rennen in Suzuka zu testen. Am 27. Juli wird der jüngste Sieger versuchen, gemeinsam mit Leon Haslam und Takumi Takahashi seinen Erfolg aus dem letzten Jahr zu wiederholen.