Schock für Kenan Sofuoglu: Mahi weg, Teampleite droht
Ende der Saison 2012 trat das Mahi Racing Team India erstmals in der Supersport-WM an, damals unter dem Namen MSD R-N Racing Team India. Gegründet wurde es vom indischen Cricket-Nationalkapitän Mahendra Singh Dhoni und Bollywood-Filmstar Nagarjuna Akkineni. Beide hatten damals große Pläne, wollten Rennfahrer-Schulen in Greater Noida und Sriperambudur gründen, die Superbike-WM nach Indien holen und schon bald im Konzert der Großen in der Superbike-WM mitspielen.
Für die Saison 2013 wurde mit dem dreifachen Weltmeister Kenan Sofuoglu der erfolgreichste Supersport-Pilot verpflichtet, die WM beendete das in Großbritannien ansässige Team hinter Sam Lowes (Yakhnich Yamaha) auf Rang 2.
Mahi erhält für Sofuoglu Werksmaterial, der Türke steht bei Kawasaki Heavy Industries in Japan unter Vertrag. 2014 bringt Mahi zudem ein Motorrad in der Superbike-WM an den Start, die Evo-Kawasaki wird von Fabien Foret pilotiert.
Nun scheint das Team auseinanderzubrechen. Das Mahi-Logo wurde vor dem Rennen in Portimão überall entfernt, Kenan Sofuoglu ist nur deshalb in Portugal am Start, weil er die volle Unterstützung von Kawasaki genießt.
«Es gibt Probleme mit dem Sponsor in Indien, finanzielle Probleme», bestätigte der Türke SPEEDWEEK.com. «Ich kann nicht sagen, dass im Team alles läuft. Gut ist, dass Kawasaki dem Team hilft, damit es nicht auseinanderbricht. Das Team und Mahi sind jetzt getrennt, deswegen mangelt es uns an allem. Wir müssen alte Ersatzteile benützen. Momentan arbeiten wir nicht auf dem Niveau, wie es sich für eine Weltmeisterschaft gehört. Wir haben keine Sponsoren, ich habe keine Ahnung, wer die Rechnungen und das Team bezahlt.»
«Ich rede nur noch mit Kawasaki», bemerkte der 29-Jährige. «Kawasaki hat mir versichert, dass sie mich bestmöglich unterstützen. Nach Portimão soll sich einiges ändern, dann haben wir eine lange Pause. In dieser Zeit löst das Team hoffentlich die finanziellen Probleme. Oder Kawasaki hilft dem Team die Saison zu beenden. Im Moment habe ich keine Ahnung, wie es weitergeht.»
Teammanager Amit Sandill, der die letzten Monate wie eine leiernde Schallplatte herunterbetete, dass es keine Probleme in seinem Team gibt, fehlt in Portugal und versucht stattdessen zu Hause in Indien Geldgeber aufzutreiben.