Exklusiv: Das sind die Pläne für die Supersport-WM
Das Fahrerfeld der Supersport-WM muss näher zusammenrücken, meint die Dorna
Ab 2017 wird es im Rahmen der Superbike-WM drei Weltmeister geben: Superbike (1000 ccm), Supersport 600 und den der neuen Einstiegsklasse Supersport 300. So sollen der Königsklasse Superbike frische Fahrer zugeführt werden, das System ist dasselbe wie in MotoGP mit den Unterklassen Moto2 und Moto3.
Neben der Umstrukturierung der Klassen steht für die Dorna die Kostenreduzierung im Vordergrund. Ab 2016 soll in der Supersport-WM jeder Hersteller eine Nockenwelle sowie eine Standard-ECU homologieren. So soll gewährleistet werden, dass alle Motorräder eines Herstellers auf annähernd dem gleichen technischen Level sind. Arbeiten am Zylinderkopf bleiben den Teams weiterhin freigestellt.
Mit der Einführung der Standard-ECU will die Dorna die elektronischen Hilfsmittel deutlich zurückschrauben. Ihnen schwebt eine ähnliche Elektronik wie in Moto2 vor, wo die Teams lediglich auf die Motorbremse Einfluss nehmen können. Traktionskontrolle, Launch- und Wheelie-Control sind Fehlanzeige.
In Moto2 geht das, weil alle Fahrer mit den gleichen Honda-Motoren unterwegs sind. Die getunten CBR600RR-Aggregate leisten 1?28 PS und sind damit gut 15 PS schwächer als die besten Honda-Motoren in der Supersport-WM.
Was die Dorna bei ihren Elektronik-Reduzierungsüberlegungen für die Supersport-WM vergisst: MV Agusta und Yamaha verfügen über eine sehr ausgereifte Standard-Elektronik mit Ride-by-wire, die alle elektronischen Spielereien inklusive hat.
Um alle Teams auf den gleichen elektronischen Stand zu bringen, gibt es zwei Möglichkeiten: Ride-by-wire verbieten, wogegen sich MV Agusta und Yamaha massiv wehren werden, weil sie zur Serienmaschine gehört. Oder Ride-by-wire allen erlauben, was entgegen dem Spargedanken wäre und für Honda und Kawasaki enormen technischen Aufwand darstellt.
«Die Dorna schickt sich an, genau die gleichen Fehler zu wiederholen, die sie mit der Änderung der technischen Regeln in der Superbike-Klasse gemacht haben», kritisiert ein Teamchef. «Sie haben nichts daraus gelernt.»