Rote Flagge brachte Kevin Wahr (6.) um Podestplatz
Was für eine fabelhafte Vorstellung von Kevin Wahr, 26 Jahre alt, aus Nagold, Deutscher Meister 2013. Von Startplatz 12 stürmte der Honda-Pilot in Magny-Cours bis auf den dritten Platz nach vorne, als in der vierten Runde die roten Flaggen herauskamen – Öl hatte die Strecke verschmutzt.
Wahr hatte sich wie der Großteil des Feldes für Regenreifen entschieden und war unter jenen der Schnellste. Nur der Führende Kenan Sofuoglu wählte Intermediates, der Zweitplatzierte Patrick Jacobsen sogar Slicks.
«Bei dem Rennen mit Abbruch hatte ich zum Teil Dusel, zum Teil haben wir es richtig gemacht und zum Teil hätten wir es besser machen können», erzählte der Schwabe SPEEDWEEK.com. «Regenreifen waren genau richtig, Magny-Cours trocknet nicht ab. Es hat den ganzen Morgen nicht geregnet, aber es war immer nass.»
Als das Rennen erneut gestartet wurde, war die Strecke so trocken, dass sich alle für Intermediates oder Slicks entschieden. Als Dritter in der Startaufstellung verlor Wahr im Laufe des Rennens drei Plätze und wurde Sechster. Das ist seine beste Platzierung in der Weltmeisterschaft. So gut war er erst einmal, beim Saisonauftakt 2014 auf Phillip Island. Damals waren allerdings die vor ihm fahrenden Kenan Sofuoglu, Michael van der Mark und Ratthapark Wilairot gestürzt.
Im Trockenen stand bislang Rang 9 als bestes Resultat zu Buche. «Ich habe mich für einen Slick hinten und für Intermediate vorne entschieden, was nicht optimal war», meinte der SMS-Honda-Pilot. «Am Ende war die Strecke bis auf zwei Flecken trocken, ich habe mit dem Vorderreifen gekämpft. Der Intermediate ist zwar nahe am Trockenreifen, hat aber eine andere Performance. Dann schiebt das Moped über das Vorderrad, ich war auf den nassen Flecken aber sicherer.»
Sechster: So gut war vor Wahr zuletzt Max Neukirchner, der 2004 in Oschersleben Fünfter wurde. Den letzten deutschen Podestplatz eroberte 2003 im japanischen Sugo Christian Kellner.
«Das mit der roten Flagge war mir egal. Ich wusste, dass ich gut dastehe», hielt Wahr fest. «Vielleicht wäre es im ersten Rennen besser gelaufen, jetzt muss ich aber auch mal mit Rang 6 zufrieden sein. Wir haben diese Saison schon ganz andere Sachen durchgemacht.»