Kenan Sofuoglu: Vierfacher Weltmeister, jetzt Legende
Wie lange dominiert Kenan Sofuoglu die Supersport-WM noch?
Kenan Sofuoglu ist der erfolgreichsten Fahrer in der Supersport-Weltmeisterschaft. Er hält nicht nur die Rekorde in praktisch jedem Bereich, sondern ist nun auch vierfacher Weltmeister, nachdem er bisher der einzige Fahrer war, der drei Titel hatte. Der 31-Jährige erlebte 2015 ein Jahr mit positiven und negativen Highlights.
Absolute Tiefpunkte waren nicht die Rennplatzierungen 6 (Phillip Island) oder 11 (Misano), sondern der tragische Verlust seines neugeborenen Sohnes Hamza. Trotz Trauer startete der Kawasaki-Pilot beim darauf folgendenen Rennen in Sepang (Platz 4).
Wohl auch deshalb ist die Saison 2015 ein Beleg für die mentale und fahrerische Stärke von Kenan Sofuoglu. Im Qualifying war der 31-Jährige nie schlechter als Zweiter (fünf Pole-Positions), er gewann fünf Rennen und wurde viermal Zweiter.
Die Ergebnisse alleine erzählen aber nur die Hälfte der Geschichte, denn sein Titelrivale Jules Cluzel verlor 50 Punkte aufgrund von Motorenproblemen im MotorLand und in Buriram. Beim Meeting in Jerez musste der MV Agusta-Pilot die Saison nach einem Sturz vorzeitig beenden. Der einzige, der Sofuoglu noch vom Titel abhalten konnte, war Honda-Pilot PJ Jacobsen. Doch selbst der Sieg vor dem neuen Champion in Magny-Cours reichte dem Amerikaner nicht.
Damit sichert sich Kawasaki auch vor MV Agusta den Herstellertitel.
Mit seinem vierten Titel in der Supersport-WM legte Sofuoglu die Latte für kommende Generationen noch einmal höher. Bis heute gewann er 32 von 104 Rennen und holte insgesamt 68 Podestplätze. In 22 Rennen startete Sofuoglu von der Pole-Position
Sofuoglu begann seine professionelle Karriere 2003, verpasste den IDM-Supersport-Titel um nur zehn Punkte. Im gleichen Jahr gab er auch sein Debüt in der Supersport-WM, trat in Valencia, Oschersleben und Magny-Cours an. Valencia war auch der Ort für seine erste Pole-Position 2007, seinen ersten Sieg holte er aber schon 2006 in Assen, wo er seinen engsten Verfolger um viereinhalb Sekunden schlug. Seine ersten zwei Titel holte er mit Hannspree Ten Kate Honda 2007 und 2010. Er sicherte sich auch 2012 erneut die Krone, dieses Mal mit Lorenzini Kawasaki. Ausflüge in die Superbike- und Moto2-WM erwiesen sich für den Türken als Fehlschlag.