Weltmeister Kenan Sofuoglu fuhr zu Ehren von Hamza
Kenan Sofuoglu ist seit Magny-Cours vierfacher Weltmeister
Ein schwieriges Jahr neigt sich für Kenan Sofuoglu zu Ende. Sportlich stand dem Kawasaki-Piloten mit MV Agusta-Ass Jules Cluzel bis zu dessen Verletzung (Sturz in Jerez) der vielleicht härteste Gegner seiner Karriere gegenüber. Privat kam die private Sorge und Trauer um seinen im Januar geborenen Sohn dazu, der nach drei Monaten im Krankenhaus an Gehirnblutungen verstarb. «Die drei Monate vor Sepang waren sehr schwierig für mich, am Ende haben wir unseren Sohn verloren», erzählte Sofuoglu SPEEDWEEK.com in aller Offenheit. «Diese Zeit hat mir soo weh getan. Ich habe ihn verloren und musste zwei Tage später zu einem Rennen reisen, das war unbeschreiblich schwer.»
Übrigens: Für Magny-Cours liess Sofuoglu den Namen seines Sohnes in goldener Schrift auf seinen Helm schreiben und präsentierte ihn stolz auf dem Podest.
So respektvoll der 31-Jährige im Paddock behandelt wurde, auf der Rennstrecke wurde er von Cluzel und später von Honda-Ass PJ Jacobsen (Honda) nicht mit Samthandschuhen angefasst. Doch Sofuoglu setzte sich entschlossen durch und gewann in Magny-Cours mit einem zweiten Rang seinen vierten WM-Titel. «Ich bin hierher gekommen, um den Titel zu holen und nicht zwingend das Rennen zu gewinnen – das war das aller Wichtigste für uns», betont der Rekord-Weltmeister. «Ich bin jetzt sehr glücklich, denn jeder im Team hat einen großartigen Job erledigt. Ich muss meinem Puccetti Racing Team vielmals danken, es hat einen unglaublichen Job erledigt. Natürlich auch dank an Kawasaki, die uns sehr beim Titelgewinn unterstützt haben. Wir haben es geschafft!»
Auf nasser bzw feuchter Piste stürzten beim vorletzten Supersport-Rennen der Saison unzählige Stürze. «Jeder wusste, wie tükisch die Bedingungen waren», sagt Sofuoglu. «Vor dem Abbruch war es einfach, eine Lücke herauszufahren. Beim zweiten Start hatte ich einen anderen Reifen und es war schwieriger. Ich hatte nur ein Ziel, von Anfang an schnelle Zeiten zu fahren und Jacobsen zu folgen und hinter ihm den zweiten Platz einzufahren – und damit den Titel klarmachen. Als wir zwei Sekunden Abstand zu unseren Verfolgern hatten habe ich mir gesagt, jetzt bloß keinen Fehler machen und nicht stürzen. Unser Plan hat funktioniert.»