Randy Krummenacher: «Der Druck lastet auf Kenan»
Randy Krummenacher fuhr in sieben Rennen dreimal aufs Podest
Drei Podestplätze, darunter der Sieg beim Saisonstart in Australien, und WM-Rang 2 können sich für Supersport-Rookie Randy Krummenacher ein Rennen nach Saisonhalbzeit sehen lassen.
Übernächstes Wochenende steht das Rennen in Misano an, eine von Krummis Lieblingsstrecken. Dort will er den Rückstand von 26 Punkten auf WM-Leader Kenan Sofuoglu verringern. WorldSBK.com interviewte den 26-Jährigen.
Wie schätzt du die erste Hälfte deiner Rookie-Saison ein?
Ich habe nicht erwartet, das erste Rennen in Australien zu gewinnen, aber ich habe schon erwartet vorne mitzumischen. Im Winter wusste ich nicht, wo ich stehen würde, aber ich wusste, dass ich gut sein könnte. Mein Team glaubt an mich, also hatte ich ein gutes Gefühl, das hat mir geholfen konstant zu sein. Ich bin glücklich die Resultate zu holen, auf die ich gehofft habe.
Spielt das Team eine große Rolle, dass du dich so gut eingelebt hast? Wie ist es, den Weltmeister als Teamkollegen zu haben?
Das Team ist eine große Hilfe. Zunächst einmal ist das Bike gut. Ich bin zufrieden damit und habe ein großartiges Gefühl. Ich kann mit dem Motorrad spielen. Einer der Schlüsselpunkte ist auch diese großartige Crew. Manuel Puccetti ist ein guter Teamchef und Andrew Pitt ein super Crew-Chief. Es gibt viel, was ich von ihm lernen kann. Meine Mechaniker arbeiten ebenso sehr professionell – sie sind wirklich schnell – also spielt am Ende alles zusammen und es ist ein großartiges Paket. Kenan Sofuoglu ist ein schneller Fahrer mit starkem Charakter und es ist definitiv gut, einen starken Teamkollegen zu haben.
Fühlt sich das Bike wie deins an?
Ja, ich habe das Gefühl, ein Teil davon zu sein. Das habe ich in meiner Karriere nicht oft erlebt. Bisher bin ich im Trockenen in der Superport-WM nie gestürzt. Ich kann ans Limit gehen, sliden... und es retten. Es ist wirklich etwas Besonderes und ich genieße das sehr. Ich habe in der Moto2 viel gelernt, aber ich vermisse diese Klasse nicht. Ich bin wirklich glücklich da zu sein, wo ich jetzt bin. Es gibt noch immer Dinge zu lernen und ich kann mich verbessern, indem ich mich an die Bedingungen anpasse – abhängig von der Strecke, der Temperatur, dem Asphalt... Wenn ich das Supersport-Motorrad noch mehr verstehe, gibt es Raum für Verbesserungen und ich kann schneller sein.
Hast du ein Auge auf die Meisterschaft oder gehst du es als Rookie Rennen für Rennen an?
Es kommt die Zeit, um auf die Meisterschaft zu schauen, aber ich habe nichts zu verlieren. Ich bin Rookie und Kenan ist der Typ, der gewinnen muss – ich nicht. Ich will gewinnen und liebe es zu gewinnen, aber ich habe keinen Druck. Momentan genieße ich das sehr. Aber natürlich will ich noch ein paar mehr Rennen gewinnen und deshalb freue ich mich auf Misano. Mein Ziel dort ist es in den ersten Runden des Rennens zu pushen, daran arbeite ich. Ich freue mich auf Misano, denn ich weiß, dass ich einer der erfahrensten Fahrer dort bin, aufgrund meiner langen Grand-Prix-Geschichte. Und ich liebte diese Strecke sofort – 2007 wurde ich in meinem ersten 125er-Rennen dort Sechster. Allgemein zählte in den letzten Jahren nicht, wie die Saison lief, in Misano war ich immer schnell. Das ist ein positives Zeichen. Ich kann es kaum abwarten dorthin zu kommen.